Nach sechswöchiger Flaute erzielt der Eicheder Stürmer beim 2:0 gegen Eider Büdelsdorf beide Tore

Steinburg. Den gemeinsamen Bowlingabend am vergangenen Freitag nutzte die Mannschaft, um gleich einen neuen Jubel einzustudieren, die Premiere klappte gestern im Ernst-Wagener-Stadion dann schon richtig gut. Statt im Kreis zu tanzen, so wie nach all den anderen Siegen, stellten sich die Spieler im Pulk auf, und als Torjäger Fabian Kolodzick schließlich einen Ball ganz langsam in Richtung seiner Kameraden rollte, ließen sich alle rückwärts auf das inzwischen ziemlich durchweichte Grün fallen. Nur der Sprechchor "Spitzenreiter, Spitzenreiter" musste diesmal noch ausfallen, weil der SV Eichede trotz des 2:0 (0:0)-Heimerfolgs über Eider Büdelsdorf in der Schleswig-Holstein-Liga an zweiter Stelle verharrt. Der VfR Neumünster, an den die Steinburger vor einer Woche die Tabellenführung verloren hatten, gab sich keine Blöße und gewann sein Gastspiel beim VfB Lübeck II glatt mit 2:0.

Der Sieg war nach dreiwöchiger Durststrecke und der ersten Saisonniederlage beim Heikendorfer SV (0:1) eine Erlösung für das Team und ganz besonders für Kolodzick, der spät mit zwei Treffern zum Matchwinner avancierte (82., 84. Minute). Sechs Wochen lang hatte Flaute geherrscht für den Stürmer in der Punktrunde, entsprechend ausgelassen feierte er sein Doppelpack. Kolodzick, Torschützenkönig der vergangenen Serie, hatte am vergangenen Mittwoch im Kreispokal-Halbfinale über den SV Timmerhorn-Bünningstedt zum 7:0-Endstand getroffen, schon damals sprach Trainer Hans-Friedrich Brunner von "einem Tor, das für ihn und die ganze Mannschaft noch sehr wertvoll werden kann". Vier Tage später ist der Knoten geplatzt.

Gut gelaunt lobte der Coach nach dem Duell mit Büdelsdorf seine Elf, die in der Schlussphase alles doch noch einmal zurechtbog. Eichede hatte stark begonnen, den Führungstreffer jedoch verpasst, als Lennard Ann nach einer Viertelstunde über das leere Tor schoss. Im Dauerregen verflachte die Partie gegen ersatzgeschwächte und defensiv eingestellte Gäste, bis Brunner gekonnt auswechselte. Mit neuem Personal brachten die Stormarner für die letzten 20 Minuten endlich Struktur in ihr Spiel, und das Führungstor war Ergebnis einer Kombination über die eingewechselten Milan Prieske und Felix Brügmann. Dass der zweite Treffer aus abseitsverdächtiger Position fiel, war im Duell mit dem weitgehend harmlosen Tabellenneunten nicht mehr entscheidend. Nächster Gegner ist am kommenden Sonnabend auswärts der TSV Bordesholm.

Zum ersten Mal in dieser Saison bot Brunner von Beginn an René Wasken auf, den ehemaligen Mannschaftskapitän des SVE, der degradiert war zum Reservisten. Die Nominierung im defensiven Mittelfeld mag auch als Belohnung für das vorbildliche Engagement des Ur-Eicheders zu verstehen gewesen sein, vor allem aber war es eine taktische Maßnahme, um den kopfballstarken Büdelsdorfern einen groß gewachsenen Widerpart entgegenzustellen. "Der Zeitpunkt für René war gekommen, und er hat seine Sache sehr gut gemacht", sagte der Trainer. Auch bei den Feierlichkeiten am Schluss fügte sich Wasken dann gleich gut ein - und landete wie alle anderen im Matsch.

SV Eichede: Venz - Marwege, Buchholz, Jacob Rienhoff, Bork (65. Barsuhn) - Ann (65. Prieske), Jan-Ole Rienhoff, Wasken (79. Brügmann), Wagner - Maltzahn, Kolodzick.