Deniz Aydin und Andrzej Makowski ersetzen die nach Köln gewechselten Lennart Wehking und Sascha Nimtz

Siek. Ihre erste Saison nach dem Aufstieg in die zweite Bundesliga Nord (2007/2008) hatten die Tischtennis-Herren des SV Siek auf dem vierten Rang beendet. 2009 durften sie sich zur Vizemeisterschaft gratulieren lassen, vergangene Serie war es der dritte Rang. Nach Ansicht von Spartenleiter Stefan Zilz spricht nun nichts dagegen, dass sich das Team auch in der bevor stehenden Punktrunde wieder in der Spitzengruppe bewegt.

Mit dem von Hertha BSC zurückgekehrten Deniz Aydin (24) und Andrzej Makowski (28/ TTC Altena) glauben die Sieker den Verlust von Lennart Wehking und Kapitän Sascha Nimtz, die beide zu Aufsteiger 1. FC Köln wechselten, aufgefangen zu haben. Als Mann der Zukunft gilt der mehrfache Jungen- und Schüler-Landesmeister Marcel Boeglin (18), der sich nach seiner Zeit beim TSV Schwarzenbek (Regionalliga) zunächst als Spitzenspieler der "Zweiten" (Oberliga-Aufsteiger) auf höhere Aufgaben einstimmt. "Den kriegst du gar nicht von der Platte weg, so trainingshungrig ist er", sagt Zilz über die Nachwuchshoffnung.

Stormarner trafen im Trainingslager in Danzig auf polnische Nationalspieler

Prima klappt schon die Verständigung mit dem Polen Makowski, der seine englischen Sprachkenntnisse offenbar während seiner Zeit internationaler Einsätze für Malta erweiterte. Wenn es sonst noch Fragen gibt, kann der an Position sechs aufgebotene Rafael Schulz (30) vermitteln, der polnische Wurzeln hat. Verdient machte sich Makowski schon mal mit der Organisation eines Trainingslagers vom 11. bis 15. August in Danzig, wo die Sieker ihre Kräfte mit den Nationalspielern seines Heimatlandes maßen. Sogar Spielertrainer Wang Yansheng (49), der im Rahmen seines Urlaubs in der chinesischen Heimat mal eben die Einzel-Vizeweltmeisterschaft bei den Senioren Ü40 errang, bezog da Niederlagen.

Eine zweite Zusammenkunft hielten die Sieker am zurückliegenden Wochenende vor Ort ab. Mit dabei: Spieler des Nachbarn TSV Bargteheide (Regionalliga), mit denen man sich nun der Abwechselung halber häufiger zum Training verabreden wird. Neu ist auch, dass sich die Mannschaft nun regelmäßig mindestens einen Tag vor jedem Spiel trifft. Wang Yansheng hat Übernachtungsmöglichkeiten, nachdem die Tochter wegen ihres Studiums ausgezogen ist. Deniz Aydin kommt mit der Bahn aus Berlin und in der Hoffnung, sich nun erstmals im oberen Paarkreuz durchsetzen zu können. Zilz traut dem aktuellen norddeutschen Meister eine ausgeglichene Bilanz zu: " Deniz ist wieder hoch motiviert, nachdem er sich vergangene Serie wegen einer Umschulung nicht total auf den Sport konzentrieren konnte."

Eine schwere Runde wartet auf Mulid Kushov (42), seit sieben Jahren für den SV Siek im Einsatz und damit der Dienstälteste. "Mr. Zuverlässig", wie er intern nur heißt, fühlt sich im unteren Paarkreuz eigentlich besser als an Position vier aufgehoben, musste aber aufgrund der vergleichsweise mageren Ausbeute von Mikkel Hindersson in die Mitte gemeldet werden.

Zur Halbserie könnte sich das aber schon ändern. Hindersson, vergangene Serie ständig von Hüft- und Knieproblemen geplagt, ist wieder vollständig gesund und hat sich körperlich gut in Schuss gebracht. Die Fans freuen sich darauf, bald wieder seine knallharte Rückhand-"Peitsche", die den 20-Jährigen auch für die dänische Nationalmannschaft interessant machte, bejubeln zu dürfen.

Mikkel Hindersson ist nach Hüft- und Knieproblemen wieder fit

Von Rafael Schulz wird der eine oder andere Sieg im unteren Paarkreuz erwartet - und dass er seinen Platz im Team eines Tages Marcel Boeglin nicht kampflos überlässt.

Zur ersten Standortbestimmung geht es am kommenden Sonntag nach Hagen, wo Wang Yansheng, Deniz Aydin, Andrzej Makowski und Mikkel Hindersson in der Vorrunde der Deutschen Pokalmeisterschaft um 11 Uhr auf Zweitliga-Neuling TuS Celle treffen. Halbfinalgegner im Falle des Weiterkommens wäre der TTC Grünweiß Bad Hamm (14 Uhr), in einem Endspiel (16 Uhr) könnte es zum Duell mit den Kölnern und folglich auch mit Lennart Wehking und Sascha Nimtz kommen.