SSC Hagen löst Pflichtaufgabe gegen den Sereetzer SV. Die Spielfreude der Ahrensburger blitzt dabei nur gelegentlich auf. Lediglich die Abwehr überzeugt

Ahrensburg. Fast enttäuscht sahen sie aus, die Sieger von der Hagener Allee, als sie nach einem epischen Fußballspiel mit sechs Minuten Nachspielzeit vom Kunstrasen Richtung Kabine schlurften, von Jubelstimmung jedenfalls war keine Spur. Das 2:0 (1:0) des SSC Hagen Ahrensburg über den Sereetzer SV passte eher in die Kategorie Pflichtaufgabe, "eine Leistung zum Feiern und Tanzen war das sicher nicht", sagte Trainer Georg Jobmann. Nur gelegentlich blitzte gestern die Spielfreude auf, mit der sich der Kreisligameister vergangene Saison so viele Sympathien erobert hatte, unterm Strich aber stand dennoch ein verdienter Erfolg.

Kaum einmal ließen die Stormarner etwas anbrennen vor dem eigenen Tor, das war entscheidend in einer Partie auf mäßigem Niveau. Die größte Chance der Gäste war noch ein Freistoß von Axel Junker, den Schlussmann Tristan Gollnest mit einer sehenswerten Flugeinlage entschärfte. Von Jobmann gab es ein Sonderlob für die Innenverteidigung mit Nico Hausberg und Erik Lembke, die Abteilung Attacke bot ohne die gesperrten Daniel Lantz und Kai Pohlmann indes nur Magerkost. Dem finalen Pass fehlte meist die letzte Präzision, und wer so häufig wie die Offensivleute des SSC Hagen im Abseits steht, ist dem Verdacht ausgesetzt, im Training dafür geübt zu haben.

Im entscheidenden Moment aber war der Aufsteiger hellwach und legte nach fünf Minuten schon den Grundstein zu seinem fünften Saisonerfolg. Timo Twachtmann nutzte einen Abspielfehler des Gegners gedankenschnell aus und leitete den Konter ein, der als einzige Spitze aufgebotene Rico Pohlmann musste den Ball letztlich nur noch ins leere Tor schieben.

Dass die Ahrensburger aus ihrer Überlegenheit anschließend zunächst einmal kein Kapital mehr schlugen, hätte sich an anderen Tagen gerächt. Sereetz aber verzettelte sich in Rededuellen mit Schiedsrichter Andreas Dierks (VfR Horst). Joker Alexander Gussone, fünf Minuten erst auf dem Platz, machte dann alles klar und traf in der Nachspielzeit zum Endstand.

"Das war heute zweifelsohne nicht das, wozu wir in der Lage sind", sagte Jobmann, "trotzdem bin ich zufrieden, weil wir diese drei Punkte unbedingt haben wollten." In einer Phase der Saison, in der sich die Spreu vom Weizen trennt, hat sich der Verbandsliga-Neuling fürs Erste in der oberen Tabellenhälfte etabliert und den Abstand nach unten auf ein beruhigendes Maß weiter vergrößert. Das Aufsteigerduell am kommenden Sonntag beim sehr gut gestarteten TSV Eintracht Groß Grönau können die Stormarner nun ganz entspannt angehen.

SSC Hagen Ahrensburg: Gollnest - Jokisch, Hausberg, Lembke, Schmidt-Hartwigsen - Stein, C. Lantz - Weltin, Twachtmann, Jobmann - R. Pohlmann.