Der Verbandsliga-Aufsteiger feiert im Derby gegen den TSV Bargteheide seinen dritten Erfolg hintereinander

Trittau/Bargteheide. An die Anfangsphase der Saison mit den schweren Niederschlägen gegen den FC Dornbreite (2:8) und den TSV Eintracht Groß Grönau (1:8) dachte gestern niemand mehr an der Großenseer Straße, wo der TSV Trittau zurückgefunden hat zu alter Stärke. Trainer Carsten Holst sprach sogar von "alten Tugenden", die seine Mannschaft gezeigt habe beim 2:0 (0:0) gegen den TSV Bargteheide, dem dritten Sieg in Folge für den Aufsteiger in der Fußball-Verbandsliga Süd-Ost: "Dynamik und Wille", sagte der Coach, "das hat heute den Ausschlag gegeben." Am Ende einer über weite Strecken enttäuschenden Partie war es ein verdienter Erfolg der Gastgeber über Holsts ehemaligen Verein.

Während die Bargteheider mit sich, dem Kunstrasenfeld, dem Ball und Schiedsrichter René Klausutis (VfL Bad Schwartau) haderten, konnten sich die Sieger schnell anderen Themen zuwenden, wie dem Führungstreffer von Christian Wedel und der Frage, ob Gunnar Kiehn den Stürmer mit einer gezielten Hereingabe bedient hatte, oder ob es doch eher ein missglückter Schussversuch war (67. Minute). Das entscheidende 2:0 leitete Wedel ein, der zwar an Torwart Steffen Johann scheiterte - den Abpraller aber verwertete Alexander Beis per Kopf (79.).

Auf der anderen Seite blieben nennenswerte Gelegenheiten die Ausnahme, und Trainer Ralf Bargmann fasste die 90 Minuten als "das schlechteste Spiel, das ich seit langem gesehen habe" zusammen: "Wir hatten einen rabenschwarzen Tag, haben es nur mit Hau-Ruck-Fußball versucht." Wie so häufig folgte einem guten Auftritt, dem 4:0 vor einer Woche gegen den Büchen-Siebeneichener SV, ein ärgerlicher Rückschritt. Niemand schien es in die Hand nehmen zu wollen, sich gegen die drohende Niederlage zu stemmen.

Das Comeback von Mario Pophal, der überraschend sogar in der Anfangself stand, war zudem früh vorbei. In der 22. Minute humpelte der 36-Jährige mit einer Zerrung vom Platz, wird nun erst einmal verletzt ausfallen. Bargmanns Versuch, das Spiel seiner Elf mit einem Doppelwechsel in der 75. Minute zu beleben, brachte nur kurzzeitig Erfolg. Unschöner Schlusspunkt aus Sicht der Gäste: Dustin Behnk (87.) und Mannschaftskapitän Michael Strusch (89.) sahen jeweils die Gelb-Rote Karte.

Lange Zeit boten beide Teams vor 120 Zuschauern viel Leerlauf, kaum Tormöglichkeiten. "Ich verstehe nicht, warum sich meine Mannschaft so präsentiert", sagte Bargmann. "Viele scheinen nicht bereit zu sein, sich für die Sache aufzuopfern." In der Tabelle fiel Bargteheide nicht nur hinter den SSC Hagen Ahrensburg, sondern auch hinter Trittau zurück, hat am kommenden Sonntag gegen den TSV Malente und zwei Tage später im Nachholspiel beim TSV Neustadt allerdings lösbare Aufgaben vor sich.

Trittau könnte am Sonnabend beim Abstiegskandidaten ATSV Stockelsdorf seine Serie ausbauen, noch lieber wäre dem Aufsteiger allerdings ein Duell mit einem weiteren Ex-Klub von Holst, der vor zwei Wochen auch schon gegen den Breitenfelder SV Vergangenheitsbewältigung betrieben hatte. "Mehr ehemalige Vereine kann ich in dieser Liga aber leider nicht bieten", sagte der Coach. Dass sich seine Mannschaft für den schwachen Saisonstart rehabilitiert hat, zeigt sich nun auch in der Statistik. Statt Trittau ist jetzt der TSV Lensahn der Klub mit den meisten Gegentoren.

TSV Trittau: Stach - Zimmermann, Prehn, Kiehn - Johnsen (82. Rusche), Lessau (53. Gawor), Beis, Herdt, Metzner - Ratzlaff (65. Kölln), Wedel.

TSV Bargteheide: Johann - Henkel, Strusch, Behnk, Meyer - Lühmann (75. Steinmann), Pophal (22. Späte) - Heinz, Bracke, Fürstenberg (75. Bischkopf) - Drews.