Dem Kreisligateam gelingt in der zweiten Pokalrunde ein spektakulärer 6:4-Sieg gegen den höherklassigen SSC Hagen

Jersbek/Ahrensburg. Der Jubel über den Sieg mischte sich beim SV Timmerhorn-Bünningstedt bald schon mit Vorfreude auf das Nachbarschaftsduell, das noch einmal ähnlich viele Emotionen verspricht wie dieser spektakuläre 6:4 (2:1)-Triumph über den SSC Hagen Ahrensburg. Man muss schon von einer Überraschung sprechen, die dem Kreisligaklub vom Schäferdresch in der zweiten Kreispokalrunde gegen den Verbandsliga-Aufsteiger von der Hagener Allee gelang, nun also geht es im Achtelfinale gegen den TSV Bargteheide. Drei Kilometer nur liegen die Sportanlagen der beiden Klubs voneinander entfernt, es hat sich deshalb eine besondere Rivalität entwickelt im Laufe der Jahre. Dass es Timmerhorns neuer Trainer Thomas Runge und einige seiner Spieler voraussichtlich am 9. September zugleich mit ihrem ehemaligen Verein zu tun bekommen werden, verleiht dem Duell zusätzliche Würze.

Runges Elf wird gegen das klassenhöhere Verbandsligateam wieder Außenseiter sein, aber diese Rolle scheint der Mannschaft durchaus zu liegen. Die erfahrenen Timmerhorner jedenfalls präsentierten sich spielfreudig, engagiert und letztlich zielstrebiger als Ahrensburg, und es will schon etwas heißen, dass Runge schließlich trotz vier Gegentreffern zufrieden war. "Wir haben ein flottes Spiel gezeigt, da war viel Tempo drin gegen einen Gegner, dem man angemerkt hat, dass er unbedingt gewinnen wollte", sagte der Coach. Die Entscheidung fiel erst in der Schlussminute, als Philip Radbruch einen Konter zum Endstand abschloss.

Das Ergebnis, durchaus auch ein denkbares Resultat eines Elfmeterschießens, stellt beiden Abwehrreihen gleichwohl ein schlechtes Zeugnis aus. Den Gastgebern fehlten mit Ralf Ziemann und Sebastian Penke beide Innenverteidiger, beim SSC Hagen nutzte Coach Georg Jobmann das Pokalspiel, um seine Aufstellung kräftig durcheinanderzuwirbeln.

So wurde es der Abend der Stürmer, die hüben wie drüben sogar noch eine Reihe guter Möglichkeiten ausließen. Dirk Schneider (43., 65. Minute) und Radbruch (58., 90.) trafen für Timmerhorn jeweils doppelt, außerdem waren Kevin Krüger (13.) und Marco Westphal (80.) erfolgreich. Benjamin Klamt (26.) und Daniel Lantz (55./Foulelfmeter) gelang zunächst zweimal der Ausgleich für den Favoriten, später hielten die Brüder Kai (77.) und Rico Pohlmann (88.) die Hoffnungen ihrer Elf aufrecht.

Auch wenn er den Pokalwettbewerb zur Nebensache erklärt hatte, Jobmann war dennoch alarmiert nach dem "Tag der offenen Tür" in seiner Abwehr. "Gegen eine Kreisligamannschaft sechs Tore zu kassieren, ist höchst peinlich" sagte der Trainer, "das Deckungsverhalten war zeitweise gleich null." Auch in der Punktrunde war der SSC Hagen in der Defensive bislang nicht eben sattelfest, ließ durchschnittlich drei Treffer pro Spiel zu.

Jobmann: "Da muss ich mir dringend etwas überlegen." Allerdings fehlte mit Erik Eichler, der noch zwei Wochen seine Flitterwochen genießt, ein wichtiger Stabilisator. Trainersohn Jan-Henrik Jobmann und Jan-Niklas Danger sind nach Verletzungen noch ohne Saisoneinsatz, ihr Comeback aber ist absehbar.

Am kommenden Sonntag (15 Uhr, Hagener Allee) im Verbandsliga-Topspiel des Tabellendritten gegen den an vierter Stelle stehenden TSV Neustadt werden sie zwar noch nicht auflaufen können, dennoch dürfte dann wieder eine andere Ahrensburger Elf auf dem Feld stehen als gegen Timmerhorn. Von denen, die im Pokalduell ihre Chance bekamen, empfahl sich kein Spieler nachdrücklich für einen Platz in der Stammelf.

Runges Team, in der Kreisliga noch ohne Gegentor und Punktverlust, steht bereits morgen (16 Uhr, Schulstraße) beim Titelmitfavoriten SV Hamberge die erste große Bewährungsprobe der Punktrunde bevor.