Die 15-Jährige von der LG Glinde gelingt bei deutschen Meisterschaften im Blockwettkampf eine Bestleistung

Glinde. Im letzten Blockwettkampf ihrer Karriere ist Kim Laura Thiede noch einmal eine persönliche Bestleistung gelungen, und als sie auf der zweiten Stufe des Siegerpodests stand, mit einer Silbermedaille um den Hals und einem Plüschtier in der Hand, war sie rundum zufrieden. Nur Isabell Günl (LAC Chemnitz), der die Stormarnerin auf dem abschließenden 2000-Meter-Lauf noch einmal 60 Punkte abnahm, war besser bei den deutschen Meisterschaften der Schüler in Hannover, wo Kim Laura im Block Lauf der Altersklasse W 15 ihren dritten Rang aus der Vorsaison noch einmal übertraf. Nun rückt die 15-Jährige in die B-Jugend auf und wird sich künftig im Siebenkampf versuchen.

Im Erika-Fisch-Stadion kam es der Teenagerin bei Dauerregen manches Mal tatsächlich so vor, als müsse sie schwimmen. "Wenn ich auf die Laufbahn musste, dann war das, als würde ich zum Baden gehen", sagte sie. Über 80 Meter Hürden glückte der Leichtathletin von der LG Glinde in 12,07 Sekunden dennoch eine neue persönliche Bestleistung. Für den 100-Meter-Sprint benötigte sie 13,22 Sekunden, im Weitsprung kam sie auf genau fünf Meter, im Ballwurf auf 39,50 Meter. Beachtlich waren auch die 6:55,60 Minuten über 2000 Meter. Zusammen kamen 2708 Punkte heraus, 17 mehr als vor einem Jahr.

Kommendes Jahr wird sie sich im Siebenkampf versuchen

Der Ehrgeiz, auch einmal ganz oben zu stehen, ist geweckt, "jeder wünscht sich, mal deutsche Meisterin zu werden", sagte Kim Laura. Eine echte Chance hatte sie diesmal noch nicht. "Ich hätte weiter werfen müssen, aber das ist bei mir so eine Sache", sagte sie. Im 2011 bevorstehenden Siebenkampf macht ihr das Kugelstoßen die größten Sorgen.

Vielleicht aber wird sie auch Spezialistin, entweder als 800-Meter-Läuferin oder im Stabhochsprung, der Disziplin, in der sie vor anderthalb Wochen ihren eigenen Landesrekord für die Klasse W 15 auf 3,45 Meter verbesserte. Beim Stabhochsprung-Cup des Deutschen Leichathletik-Verbands im September in Landau will sie noch einmal fünf Zentimeter drauflegen, das ist ihr Saisonziel.

In Hannover präsentierte sich auch Mandy Graw (LG Reinbek-Ohe) in guter Form, Fünfte wurde sie im Block Wurf der Schülerinnen W 15. Auch für sie war das eine Steigerung im Vergleich zum vergangenen Jahr, Rang fünf hatte sie damals belegt. Diesmal bedeuteten 13,57 Sekunden über 100 Meter, 12,42 Sekunden über 80 Meter Hürden, 5,03 Meter im Weitsprung, 10,56 Meter im Kugelstoßen und 31,23 Meter im Diskuswurf insgesamt 2636 Punkte für die 15-Jährige, 29 mehr als bei ihrem zweiten Platz bei den Meisterschaften von Schleswig-Holstein. Auch sie wechselt nun endgültig in den Siebenkampf, in dem sie diese Saison den Landestitel ihrer Klasse gewonnen hatte. Mandy nahm neben dem guten Gefühl, eine starke Leistung gebracht zu haben, auch den Fair-Play-Preis mit nach Hause, eine Auszeichnung für ihre Ehrlichkeit. Im zweiten Versuch des Kugelstoßens hatten die Kampfrichter 12,25 Meter für die Stormarnerin notiert, damit wäre sie in die Medaillenränge vorgestoßen. In Wahrheit war die Kugel irgendwo zwischen der Zehn- und Elf-Meter-Marke gelandet.

Mandy Graw wird für Ehrlichkeit mit Fair-Play-Preis ausgezeichnet

"Mandy weiß ja, dass sie so weit nicht stoßen kann, außerdem war der zweite der schlechteste ihrer drei Versuche", sagte Trainer Patrick Wienecke. Eine Medaille mit bitterem Beigeschmack wollte Mandy nicht, deshalb meldete sie den Fehler der Wettkampfleitung und ließ das falsche Ergebnis streichen.

Marten Kemm vom VfL Oldesloe musste sich im M-15-Achtkampf mit dem 20. Platz begnügen, es wäre mehr drin gewesen für den Stormarner. Seine vielen guten Leistungen verloren jedoch an Wert, weil er im Weitsprung mit 5,24 Metern unter seinen Möglichkeiten blieb. Am Ende kam der Silbermedaillengewinner der Landesmeisterschaften auf 4422 Punkte.