Björn Domroese und Daniel Prade kommen vom Frauen-Erstligateam VT Aurubis

Oststeinbek. Björn Domroese muss zugeben, dass ihm Bernd Schlesinger in einer Sache in jedem Fall noch voraus ist: Der bisherige Trainer der Volleyball-Männer des Oststeinbeker SV war bereits in Australien, während sein Nachfolger Domroese von einer Reise ans andere Ende der Welt noch träumt. Ansonsten hat der 29-Jährige in den vergangenen Jahren aber viele Erfahrungen gesammelt. Von 2008 bis 2010 war er Assistenztrainer beim VT Aurubis Hamburg in der ersten Frauen-Bundesliga. Doch das Coachen alleine reicht ihm nicht mehr aus. "Ich will wieder spielen", sagt Domroese, der seit Oktober 2009 im Büro der Hamburger SPD-Fraktion als wissenschaftlicher Referent mit den Schwerpunkten Haushalt und Finanzen arbeitet.

2005 und 2007 war er als Außenangreifer mit den Oststeinbekern jeweils in die Erste Bundesliga aufgestiegen. Kontakte und gute Erinnerungen blieben, so dass er sich nun zu einer Rückkehr entschlossen hat. "Der vereinsinterne Zusammenhalt beim OSV ist sehr gut. Außerdem kommen zu den Heimspielen viele Zuschauer", sagte der 1,91 Meter lange Musikfan, der am liebsten Herbert Grönemeyer oder U 2 hört, aber auch gerne liest und Tennisprofi Roger Federer als sein sportliches Vorbild bezeichnet.

Domroese: "Aus meiner Sicht leidet aber die eigene Leistung darunter, wenn man allein Spielertrainer ist." Daher ist er sehr froh darüber, dass ihn Daniel Prade zum OSV begleitet. Der 36 Jahre alte Scout-Experte wohnt wie Domrose in Hamburg-Hamm und ist als Jurist in der Versicherungsbranche tätig. Der frühere Außenangreifer hat viel Jugendarbeit hinter sich, vor allem bei der HT 16 Hamburg. Beide sind gleichberechtigte Trainer.

Der OSV setzt damit seine Zusammenarbeit mit einem Trainerduo fort. Nach Schlesinger und Jörg Förster, der seit dem 1. Mai 2010 Erster Vorsitzender des neu gegründeten VC Olympia Hamburg ist, versuchen nun Domroese und Prade, das gesamte Potenzial der Mannschaft auszuschöpfen. In der Regionalliga Nord galt das Team zuletzt als einer der Favoriten, die angestrebte Rückkehr in die Zweite Liga wurde aber mit dem dritten Platz klar verpasst.

Abteilungsleiter Jan Schneider ist überzeugt, ein gutes Trainergespann bekommen zu haben: "Es ist die Ideallösung. Wir kennen beide sehr gut und sie genießen unser Vertrauen." Zudem habe sich aus der Vorsaison bereits ein Trainerduo bewährt. Doch trotz der Euphorie im Umfeld aufgrund der Verpflichtung der namhaften Coaches ist der Verein zu einem personellen Umbruch gezwungen. Die Leistungsträger Matthias Ahlf und Sebastian Neufeld wechselten zum Zweitliga-Aufsteiger 1. VC Norderstedt, Valentin Begemann und Tim Fröhlich folgten Förster zum VC Olympia und Thorben Stahmer hat seine Karriere wegen Knieproblemen beendet.

Als Neuzugänge stehen bislang neben Domroese noch Diagonalangreifer Michael Thiel aus der eigenen dritten Mannschaft sowie der zuletzt in der Schweiz lebende Zuspieler Oliver Schmäschke fest. Domroese: "In der Breite sind wir jetzt sicher dünner geworden. Ohne Verletzte peilen wir aber erneut einen der oberen Plätze an." Schließlich umfasst der Kader noch 13 Spieler, der sich seit Anfang August im Training für die neue Hallensaison befindet.