Die Steinburger Fußballer starten mit einen 3:0 bei Weiche Flensburg in die Schleswig-Holstein-Liga und empfangen morgen den Heikendorfer SV zum Pokal-Viertelfinale

Steinburg. Ein bisschen schien es so, als sei nie Sommerpause gewesen, es lief ja gleich wieder alles wie am Schnürchen. Frühe Führung, ein Doppelpack des Torschützenkönigs Fabian Kolodzick, am Ende ein 3:0 (1:0)-Auswärtssieg beim ETSV Weiche Flensburg. So einfach war es für die Fußballer des SV Eichede, die vielen Vorschusslorbeeren fürs erste zu rechtfertigen. Der Vorjahresdritte der Schleswig-Holstein-Liga ist nach dem Saisonauftakt gleich ganz oben mit dabei.

Selten nur war der Sieg in Gefahr, Jonas Walter traf die Oberkante der Querlatte, auch Elmdin Kasumovic vergab eine Großchance für die Gastgeber. Ansonsten spielte nur der SVE, und Trainer Hans-Friedrich Brunner wirkte später so, als müsse er nicht nur die Euphorie seiner Spieler, sondern auch seine eigenes Hochgefühl zügeln. "Wie wir hier aufgetreten sind, das war schon okay", sagte er, um dann gleich auf das Landespokal-Viertelfinale morgen (18 Uhr) im Ernst-Wagener-Stadion gegen den Heikendorfer SV hinzuweisen. Brunner: "Da wird sich zeigen, wie wir mit diesem Erfolg umgehen können."

Für Kolodzick war der Sieg von Flensburg auch ein erster kleiner Triumph im Privatduell mit Sven Beck, dem Mann, den er in der Torjägerliste der vergangenen Serie auf Rang zwei verwiesen hatte. Angeschlagen ging er ins Spiel, nachdem er im Training einen Schlag auf das Knie bekommen hatte, mit einer leichten Oberschenkelverhärtung verließ er den Platz vorzeitig. Da aber hatte der 22-Jährige bereits zwei Treffer erzielt, vor allem das 1:0 schon in der zweiten Minute war Gold wert vier Tage nach der sehr durchwachsenen Generalprobe im Testspiel gegen den FC Dornbreite.

Brunner hob Kolodzick, der in der 55. Minute auf 2:0 erhöhte, und dessen Sturmpartner Torge Maltzahn, dem das 3:0 gelang (78. Minute), besonders hervor nach dem Sieg. "Beide haben sehr gut für Defensive gearbeitet, mit dazu beigetragen, dass wir hinten nur sehr wenig zugelassen haben", sagte er. "Entscheidend waren aber vor allem unser geschlossenes Auftreten und unser Selbstvertrauen."

Der unangenehme Auftakt in Flensburg, morgen die Chance auf den Einzug ins Pokal-Halbfinale gegen den Ligakonkurrenten Heikendorf, Sonntag die Heimpremiere gegen den Lokalrivalen VfB Lübeck II, diese drei Partien hat Brunner zusammengefasst und einen "heiklen Start" genannt. Früh aber scheint sich zu zeigen, dass die Mannschaft, in deren Anfangsformation außer Lasse Bork und Christian Rave nur bewährte Kräfte standen, wohl auch in dieser Saison wieder funktioniert.

Dass Bork als Linksverteidiger einen guten Einstand gab, mag Brunner ein wenig auch mit Erleichterung zur Kenntnis genommen haben, nachdem der von ihm zu Saisonbeginn aussortierte Kim Bumjoon am Freitagabend auf eben dieser Position für den Hamburger Meister SC Victoria im Oberliga-Spitzenspiel gegen Altona 93 überzeugte und von Trainer Bert Ehm ein Sonderlob bekam. In Eichede hatte Brunner für den Defensivmann unter anderem wegen der spärlichen Deutschkenntnisse des Südkoreaners keine Perspektive gesehen.

SV Eichede: Venz - Bork, Buchholz, Jacob Rienhoff, Wagner (76. Biermann) - Ann, Barsuhn, Jan-Ole Rienhoff, Rave (83. Brügmann) - Maltzahn, Kolodzick (67. Wasken).