Oststeinbeker SV erlebt zum Start der Fußball-Oberliga beim 0:4 vor 500 Zuschauern gegen Altona 93 ein Debakel

Oststeinbek. Der Fußball-Oberligaklub Oststeinbeker SV ist seinen Heimnimbus in dieser Saison schon nach dem ersten Spieltag los, die neue Macht vom Meessen heißt Altona 93. Vergangene Saison hatte der Hamburger Traditionsverein als erste Mannschaft nach mehr als zwei Jahren einen Auswärtssieg auf dem Kunstrasen des OSV gefeiert, und auch gestern mussten sich die Stormarner dem favorisierten Vorjahresdritten geschlagen geben. Das 0:4 (0:2) hörte sich am Ende schlimmer an, als es tatsächlich war, und doch sind die Aussichten nun zunächst einmal recht trübe angesichts des harten Auftaktprogramms des neu formierten Teams, das am kommenden Freitag die stark eingeschätzte Eintracht aus Norderstedt empfängt.

Die Oststeinbeker Minderheit unter den 500 Zuschauern musste sich erst einmal orientieren, wenig nur ist noch so wie in der vergangenen Saison bei ihrem Klub, der den großen Umbruch vollzog in der Sommerpause. Trainer Stefan Kohfahl stellte eine Anfangself mit sieben Neuzugängen auf, drei weitere gerade erst verpflichtete Kräfte wechselte er später ein. Es war wohl auch ein Stück weit der mangelnden Eingespieltheit geschuldet, dass die Saisonpremiere diesen aus OSV-Sicht so brutalen Verlauf nahm.

Oststeinbeks Trainer Stefan Kohfahl bot sieben Neuzugänge auf

Mannschaftskapitän Michael Weiß, einer der alten Bekannten in Oststeinbek, machte vieles fest am 0:1 in der 14. Minute, von Mümin Mus sehenswert mit einem Lupfer über Torwart Maximilian Hinterkopf hinweg erzielt. "Dieser Treffer war eine Verkettung vieler unglücklicher Umstände", sagte Weiß. "Gerade für unsere junge Mannschaft wäre eine Führung im Eröffnungsspiel Gold wert gewesen. Im Fußball entscheiden nun mal häufig Kleinigkeiten." Alexander Pohlmann hätte den wichtigen Treffer um ein Haar erzielt, scheiterte jedoch an Schlussmann Oliver Hinz (12. Minute).

Schon in der hektischen ersten Halbzeit kam es sogar noch schlimmer für die Gastgeber. Ein einfacher langer Pass genügte, um in der 31. Minute die gesamte OSV-Abwehr auszuhebeln. Mario Jurkschat hatte dann keine Mühe mehr, zu vollenden, und fortan herrschte Hochstimmung beim stimmgewaltigen Gästeanhang.

"Altona war eiskalt, hat aus jeder Chance ein Tor gemacht", sagte Kohfahl. "Wir müssen hinten wieder zu einer Festung werden, diszipliniert sein, die taktischen Vorgaben umsetzen." Diesmal brachte sich Oststeinbek mit zum Teil skurrilen Fehlern selbst immer wieder ins Wanken, so zum Beispiel beim 0:3, als Tibor Nadj beinahe von der Mittellinie aus ins leere Tor traf (88.). Dass Mustafa Hadid in der Nachspielzeit sogar noch weiter erhöhte, rückte das Ergebnis dann schon in die Nähe einer Demütigung.

Ein wenig haderten sie hinterher auch mit dem Schiedsrichter beim OSV, "aber wir müssen uns vor allem an die eigene Nase fassen", sagte Weiß. "Heute haben bei jedem von uns zehn bis 20 Prozent gefehlt." Vor einem Jahr im Abstiegskampf, sagte der Mittelfeldmann, sehe er die Mannschaft dennoch nicht, und Kohfahl, der sich selbst einen "Berufspessimisten" nennt, pflichtete seinem Kapitän bei. "Es wäre fahrlässig, den Blick nicht nach unten zu richten", so der Coach, "aber in diesem Team steckt wahnsinnig viel Potenzial."

Oststeinbeker SV: Hinterkopf - Jawla, Sosnowski, Rabenhorst, Blohm - Weiß, Mokaddem - Akgül (70. Kyrmanidis), Hiob (46. Koca), Pohlmann (68. Aydin) - Cihan.