Fußball-Mannschaft des Oststeinbeker SV gewinnt den eigenen Sporthaus-Landwehr-Cup am Meessen

Oststeinbek. Als sie zum Auslaufen trabten am Ende einer kräftezehrenden Woche, mussten die Fußballer des Oststeinbeker SV einen großen Bogen machen um das, was übrig geblieben war von ihrem Heimturnier. Der Sporthaus-Landwehr-Cup stand im Weg auf dem Kunstrasen am Meessen, zum vierten Mal in Folge ging der Pokal an den OSV, und auch die Trophäen für Torschützenkönig Gökhan Cihan (sieben Tore) und den besten Nachwuchsspieler Alexander Pohlmann blieben in der Hand der Gastgeber. Man kann wohl sagen, dass es ein guter Start war in eine kurz bevorstehende Saison, die ganz im Zeichen des großen Umbruchs steht.

Mit voreiligen Schlüssen hielten sich die Verantwortlichen nach dem Turniersieg und vor dem zweiten Jahr des Klubs in der Oberliga Hamburg zurück, noch steht ja nicht einmal der endgültige Kader fest. "Wir sind weiterhin am Sondieren", sagte Co-Trainer Lars Landschof, von einigen Spielern wird sich der OSV in dieser Woche noch trennen und wohl die Verpflichtung eines neuen Torwarts als Ersatz für Frederik Gößling (beendete seine Karriere) bekannt geben.

Zwei Mannschaften treten am Sonnabend nicht mehr an

Die vielen erfolgreichen Spiele, vor allem der starke Auftritt beim 7:0 gegen den Landesligaklub MSV Hamburg, seien wertvoll für das Selbstvertrauen, sagte Landschof: "Wir freuen uns, dass wir gewonnen haben, wir sind wieder ein Stück weiter zusammengewachsen, alles andere wird die Zeit zeigen." Mit Chefcoach Stefan Kohfahl, gut erholt aus dem Urlaub zurück, beginne nun die Arbeit im taktischen Bereich, "der Feinschliff".

Dass es sportlich gesehen eine überaus erfreuliche Woche war für Oststeinbek, daran änderte auch die 1:2-Niederlage im letzten Spiel gegen den zweitplatzierten Hamm United FC nichts mehr, eher im Gegenteil. "Immer, wenn wir gegen die ein Vorbereitungsspiel verloren haben, ist es eine gute Saison geworden", sagte Abteilungsleiter Christian Gronauer.

Viel lieber hätte der OSV planmäßig allerdings in einem echten Cupfinale am Sonnabend gegen den Oberliga-Rivalen Bergedorf 85 gespielt, doch der zog einen lange angekündigten Auftritt bei einem Blitzturnier des SV Curslack-Neuengamme der Partie in Oststeinbek vor.

Mit Unmut reagierten die OSV-Verantwortlichen auf das Fernbleiben des FC Voran Ohe in den Platzierungsspielen. Trainer Peter Martens wollte sein Team nach drei Partien mit jeweils nur elf Mann nicht überlasten, warb um Verständnis für die personelle Notlage des Landesligaklubs, der nach zwei Niederlagen im dritten Gruppenspiel dank eines Treffers von Matthias Heidrich zumindest zu einem 1:0-Sieg gegen den OSV II gekommen war.

So ärgerlich die Absage zweier Mannschaften für die Organisatoren war, so flexibel reagierten sie darauf, teilten die verbliebenen sechs Teams in zwei Blitzturniere um die Plätze eins bis drei sowie Rang vier bis sechs ein. Den Gastgebern reichte nach ihren drei Vorrundenerfolgen ein 3:0 gegen den VfL Lohbrügge (Landesliga) nach Toren von Cihan, Pohlmann und Lukasz Sosnowski zum vorzeitigen Triumph. Gegen Hamm United FC gab die Mannschaft die von Matthias Juckel erzielte 1:0-Führung noch aus der Hand.

Gronauer zog ein positives Turnierfazit, "wir sind zufrieden", sagte er, allerdings: Etwas mildere Temperaturen hätte er sich schon gewünscht, denn wohl auch wegen des heißen Wetters kamen insgesamt nur etwa 600 Besucher, der OSV hatte auf deutlich mehr gehofft.

Willinghusener SC wird Letzter und kassiert 27 Gegentore

Kleine Sorgen gegen die Probleme, die der Willinghusener SC (Bezirksliga) nach dem Sporthaus-Landwehr-Cup mit sich herumschleppt, in fünf Partien kamen die Stormarner nur zu einem Tor von Jan Ziolek beim 1:1 gegen den Oststeinbeker SV II. "Die Ergebnisse waren katastrophal", sagte Trainer Yilmaz Güclü, nun will er sein taktisches Konzept überdenken. "Wir haben versucht, mit einer Viererkette in der Abwehr zu spielen, aber jetzt bin ich soweit, dass wir es wohl doch nicht machen werden", sagte er. "Wir haben Tore kassiert, wie es sonst nur einer Jugendmannschaft passiert." Die Quittung war, dass der WSC auf dem sechsten und damit letzten Platz landete.

Dass ein halbes Dutzend Spieler aus dem kleinen 18-Mann-Kader wegen Urlaubs und Verletzungen ausfiel, taugte nur teilweise als Entschuldigung für das schlechte Abschneiden Willinghusens mit einem Punkt und 1:27 Toren. Die miserable Ausbeute in der Offensive aber ist wohl auch auf das Fehlen von Umut Yildirim, dem gefährlichsten WSC-Stürmer, zurückzuführen. Güclü rechnet damit, seinen Angreifer nach einem Mittelhandbruch frühestens in drei Wochen wieder einsetzen zu können. Dann hat die neue Saison schon längst begonnen.