Die A-Jugend-Mannschaft gewinnt in der letzten Qualifikationsrunde gegen TuS Esingen und Altrahlstedter MTV. Trainer Carsten Meyer will den Kader gezielt verstärken

Ahrensburg. Ferienbeginn in Schleswig-Holstein: Für die A-Jugend-Handballer des Ahrensburger TSV eigentliche die passende Gelegenheit, sich eine Auszeit zu nehmen nach den Strapazen der Qualifikationsspiele, die für die Stormarner mehr als anderthalb Monate nach dem eigentlichen Saisonschluss mit dem Aufstieg in die Oberliga Schleswig-Holstein/Hamburg endeten - wenn da nicht Carsten Meyer wäre.

"Wir werden weiterhin zweimal die Woche trainieren. Und wenn wir nicht genügend Spieler zusammenbekommen, dann arbeiten die Jungs eben mit unserer Männermannschaft zusammen", sagt der Coach und vertreibt sogleich das letzte Fünkchen Hoffnung auf eine trainingsfreie Zeit. Wer von den A-Jugendlichen jetzt allerdings ein lockeres Spielchen mit dem Ball vor Augen hat, wird erneut enttäuscht: "In den kommenden Wochen steht erst einmal Konditions- und Krafttraining auf dem Programm, weniger die Arbeit mit dem Ball", so der 47-Jährige. Erst ab August plane er, vermehrt taktische und technische Elemente mit dem runden Spielgerät in das Training einzubinden.

In der letzten Qualifikationsrunde, in der in einer Vierergruppe im Modus "jeder gegen jeden" gespielt wurde, setzten sich die Ahrensburger gegen den TuS Esingen mit 22:13 und den Altrahlstedter MTV mit 24:20 durch. Die dritte Partie gegen den Mitaufsteiger Norderstedter SV endete 18:18.

Die Planungen für die kommende Saison haben bereits begonnen. "Wir hatten in der Qualifikation teilweise nur acht Spieler zur Verfügung, das reicht für die Oberliga natürlich hinten und vorne nicht", sagt Meyer. Der Trainer wünscht sich einen Kader von mindestens 14 Spielern, jede Position soll dabei möglichst doppelt besetzt sein. "Für das Tor brauchen wir auf jeden Fall eine Alternative, mit Phillip Stobinsky ist diese wichtige Position nur einmal besetzt", sagt Meyer.

Als erster Neuzugang konnte sich der B-Jugendliche Felix Michl bereits in den Qualifikationsspielen in Szene setzten. "Wir haben ihn als Ergänzungsspieler fest eingeplant", so der Coach. Er könne schon einmal ein wenig Luft in der höheren Altersklasse schnuppern und Erfahrungen sammeln. Noch ein weiterer Spieler wird zur Mannschaft stoßen: Nikolas Lüthke kehrt nach längerem Auslandsaufenthalt in die Schlossstadt zurück.

Ließen sich Optimismus und Selbstbewusstsein in Torerfolge ummünzen, Ahrensburgs A-Jugendliche würden wahrscheinlich gleich in den ersten Saisonspielen die ersten Punkte einfahren. "Wir werden im oberen Drittel mitspielen", glaubt Jascha Deeken. Der 17-Jährige ist sich sicher: Es steckt noch jede Menge Potenzial in der Mannschaft. Mitspieler Mario Reuter, 18, sieht sein Team bereits als besten der vier in der Oberliga spielenden Vertreter des Hamburger Handball-Verbandes.

Das Abenteuer Oberliga wird für die Verantwortlichen des Ahrensburger TSV vor allem organisatorisch eine Herausforderung werden: Meyer rechnet mit 50 bis 60 Prozent höheren Kosten. Deshalb benötige das Team Sponsoren.

Abteilungsleiter Lars Kiesbye erwartet durch die Qualifikation für die höchste Spielklasse unter der vor einem Jahr neugeschaffenen A-Jugendbundesliga einen Auftrieb über den Jugendbereich hinaus. "In unserm Kader stehen fast ausschließlich Ahrensburger. Wenn das Team zusammenbleibt und in ein, zwei Jahren zur ersten Männermannschaft stößt, wird dies eine konsequente Fortführung unserer Linie sein: eine möglichst hohe Identifikation mit dem Heimatverein zu schaffen", so der Abteilungsleiter. Fast alle Spieler der Landesliga-Männer kämen bereits aus der Schlossstadt. Zudem sei es für die Entwicklung der Jungen von großer Bedeutung, dass sie jetzt schon wichtige Erfahrungen in der Oberliga sammeln könnten.