Die Oberliga-Handballfrauen besiegen den unterklassigen Halstenbeker TS mit 21:16. Der Endspielgegner steht noch nicht fest.

Ahrensburg. "Hin-set-zen, hin-set-zen." Die Forderung der Fans direkt nach dem Schlusspfiff war lautstark und eindeutig. Die Handballerinnen des Ahrensburger TSV spielten mit. Eine kurze einstudierte Choreographie - dann sprangen beide Seiten auf und bejubelten den Einzug in das Endspiel des Hamburger Pokalwettbewerbs. Mit 21:16 (9:9) gewannen die Stormarnerinnen als Titelverteidiger ihr Halbfinalspiel gegen die Halstenbeker TS (Hamburg-Liga). "Fünf Tore Vorsprung, damit hätte ich nicht gerechnet. Aber wenn hinten die Abwehr funktioniert, läuft auch unser Tempospiel nach vorne", sagte Janicke Bielfeld. Die Außenspielerin war mit sieben Toren erfolgreichste Werferin ihrer Mannschaft.

Lange Zeit war es ein enges Spiel. Mitte der ersten Halbzeit erzielte Bielfeld mit einem schönen Sprungwurf die 7:5-Führung. Die Halstenbekerinnen zeigten sich unbeeindruckt und zogen ihrerseits auf zwei Treffer davon. "In dieser Phase haben wir vier Gegentore hintereinander bekommen. Wir waren einfach unkonzentriert und haben zu lässig gedeckt", sagte Trainerin Kathrin Herzberg.

Kurz vor dem Halbzeitpfiff verwandelte Carolin Fischer einen Siebenmeter zum 9:9 Pausenstand. Kim Schmidhuber hätte ihr Team noch in Führung bringen können, scheiterte aber bei einem schnellen Konter an Halstenbeks Torhüterin. Herzberg: "Die erste Halbzeit war ausgeglichen. Keiner Mannschaft ist es gelungen mit mehr als zwei Toren in Führung zu gehen."

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Erfreulich sei die physische Präsenz ihrer Mannschaft auf dem Spielfeld, weniger gut die mangelnde die Chancenverwertung, so die Trainerin. In der zweiten Halbzeit sahen die Zuschauer ein körperbetontes Spiel, bei dem insbesondere die Halstenbekerinnen für Herzbergs Geschmack etwas zu weit gingen. In der 38. Minute platzte ihr der Kragen: "Das war jetzt das fünfte Mal hintereinander, immer diese kleinen, versteckten Fouls", schimpfte die aufgebrachte Trainerin nach einer erneuten Attacke von Gästespielerin Vanessa Hellwig an Carolin Fischer. Damit handelte sich Herzberg eine Verwarnung durch das Schiedsrichtergespann ein.

Mitte der zweiten Halbzeit schlug die Stunde von Janicke Bielfeld. Mit einem gefühlvollen Heber brachte sie ihre Mannschaft mit 15:13 in Führung. Nach einem weiteren Treffer zum 16:13 fing sie einen weiten Abwurf von Torfrau Lena Teufel und verwandelte den schnellen Konter zum 17:13. Wenige Minuten später gelang ihr in Unterzahl spielend der gleiche Spielzug noch einmal zum vorentscheidenden 19:15. "Das Zusammenspiel mit Lena hat hervorragend geklappt. Wir haben verdient gewonnen und wollen jetzt auch unseren Titel verteidigen", sagte die Ahrensburgerin.

Beim Stand von 20:15 wehrte Teufel einen Siebenmeter ab, im Gegenzug erzielte Carolin Fischer den Treffer zum 21:16-Endstand. "Mit dem Ergebnis und der kämpferischen Leistung bin ich sehr zufrieden. Uns allen war klar, dass es kein Spaziergang wird", sagte die Trainerin, die zum Saisonende den Verein verlassen wird. Aber noch ist sie mit Herz und Seele bei ihrem Team: "Wir waren fitter als der Gegner, ich habe wenig gewechselt und nur acht Feldspielerinnen eingesetzt. Meine Mädchen merken: wenn sie kämpfen, dann läuft es, und wenn sie eine gute Abwehr spielen, dann gewinnen sie auch."

Das zweite Halbfinale zwischen dem Altrahlstedter MTV und TSV Ellerbek fand gestern Abend statt. Das Ergebnis lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor. Das Endspiel wird am 1. Mai in der Halle Langenfort in Barmbek ausgetragen.

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Carolin Fischer (6/4), Nadine Grunwald, Lena David, Jessica Fraatz (je 2), Mayra Erdbrügger, Melanie Schlüter (je 1)