An der Tabellenspitze ist es spannend wie selten zuvor. Der VfL Oldesloe hat nach dem 8:2 beim Abstiegskandidaten SV Hammoor die besten Karten

Ahrensburg. Trainer Sven Buntfuß drückt den Aus-Knopf, einfach mal abschalten, nicht an Fußball denken. Erholung pur steht auf dem Oster-Terminplan des VfL Oldesloe, spiel- und trainingsfrei, Kräfte sammeln für den Endspurt. Nach den Feiertagen beginnt das, was sie an der Trave die "Wochen der Wahrheit" nennen, der Tabellenführer der Fußball-Kreisliga Stormarn trifft dann nacheinander auf die Mannschaften auf den Plätzen zwei bis sieben. Es ist ein hartes Programm, aber die Oldesloer fühlen sich nach dem 8:2 beim designierten Absteiger SV Hammoor gut gerüstet.

Die Hausaufgaben sind also gemacht, wenn es auch in der Note kleinere Abzüge gab. Wegen seiner mangelhaften Chancenverwertung verpasste es der VfL, sein gegenüber dem ersten Verfolger WSV Tangstedt um elf Treffer schlechteres Torverhältnis weiter zu verbessern. Um aus eigener Kraft Meister zu werden, muss im Duell Erster gegen Zweiter am 14. April im Travestadion ein Sieg her.

Die Spannung steigt, vier Mannschaften haben noch Chancen auf Platz eins. Der kleinste Patzer könnte schon entscheidend sein, ahnen sie in Bad Oldesloe. "Jetzt gibt es nur noch hop oder top", sagte Obmann Jens Schenk. In Hammoor zog der VfL eine halbe Stunde lang wie ein Orkan über den Gegner her, führte dann bereits mit 6:0. Eine Leistung wie in diesen ersten 30 Minuten wünschen sich die Verantwortlichen auch für die kommenden Partien.

Am Donnerstag werden die Oldesloer zunächst gespannt nach Reinfeld blicken, wenn dort Tangstedt zum Verfolgerduell antritt (19.30 Uhr, Bischofsteicher Weg). Für den SV Preußen ist es die letzte Chance, im Titelrennen zu bleiben. Drei Nachholspiele hat die Mannschaft noch zu absolvieren, nachdem zuletzt auch die Begegnung mit dem SV Türkspor ausgefallen war. Die Gäste hatten wegen eines Todesfalls im Verein um eine Verlegung gebeten.

Wer sich Dramatik bis zum Schluss wünscht in der Meisterfrage, muss aber nicht dem VfL Oldesloe oder dem SV Preußen die Daumen drücken, sondern Tangstedt und dem derzeit Tabellendritten VfL Tremsbüttel. Beide Mannschaften treffen erst am letzten Spieltag aufeinander, es könnte ein echtes Finale geben. Während die Wilstedter mit 5:0 gegen den TuS Hoisdorf gewannen, hatte Tremsbüttel beim 3:0 gegen den FC Ahrensburg zuletzt allerdings einige Probleme. "Die Sensation lag schon in der Luft", sagte FCA-Coach Besim Ajvazi. Erst nach der Roten Karte gegen Christian Bustos kamen die noch immer ungeschlagenen Tremsbütteler zu ihren Treffern.

Den Mittelklasseklubs der Kreisliga gehen indes die Torhüter aus. Mit Bastian Grau beim TuS Hoisdorf und Robin Behnke beim SSC Hagen Ahrensburg II standen bei zwei Mannschaften Feldspieler zwischen den Pfosten. Behnke wurde beim 1:4 seiner Elf beim SSV Pölitz dann auch noch Opfer eines seltenen Kunstschusses, als Nils Rodewald eine Ecke direkt verwandelte.

Von Gründonnerstag bis Ostermontag bietet die Kreisliga den Fußballfans nur ein kleines Programm mit insgesamt drei Nachholspielen, zumindest eine Entscheidung wird aber fallen. Am Karfreitag geht es um nicht weniger als die Zukunft des SV Timmerhorn-Bünningstedt, wenn sich die Mannschaft erst zum Training, dann zum Grillen und schließlich zur großen Besprechung trifft. Ob am Schäferdresch, nachdem sich zwei Teams schon aufgelöst haben, künftig überhaupt noch gekickt wird, scheint fraglicher denn je. Die Trainingsbeteiligung ist schlecht, der Kader dünn. Nun will Coach Thomas Runge von seinen Spielern wissen, auf wen er kommende Saison noch zählen kann. "Ich eiere nicht mehr rum", sagte er. "Wenn Freitag nur sieben Leute zusagen, ist Schluss in Timmerhorn."