Die Volleyballmänner des Oststeinbeker SV besiegen den VCO Hamburg mit 3:0 und können sogar noch Meister der Regionalliga Nord werden.

Oststeinbek. Für die Volleyballmänner des Oststeinbeker SV war es ein Pflichtsieg - nicht mehr und nicht weniger. Mit 3:0 (25:11, 25:21, 25:9) gewannen sie ihr vorletztes Saisonspiel in der Regionalliga Nord gegen den VCO Hamburg. Ein deutlicher Erfolg gegen den Tabellenletzten war nach den schwachen Leistungen der vergangenen Wochen alles andere als selbstverständlich gewesen. "Es war eine Steigerung zu sehen, wir haben besser aufgeschlagen und deutlich mehr Druck gemacht," sagte Trainer Daniel Prade, dessen Team zuvor sechs Niederlagen aus sieben Partien kassiert hatte.

Am kommenden Sonnabend (18 Uhr, Richard-Köhn-Straße) wird es im Spiel beim Zweitplatzierten VfL Pinneberg jetzt noch einmal ernst. Die 0:3-Niederlage der Pinneberger gegen den 1. VC Norderstedt ermöglicht den Oststeinbekern eine theoretische Chance auf die Meisterschaft und damit auf die Aufstiegsrunde zur Zweiten Liga. Dafür müsste der OSV, der derzeit Dritter ist, aber klar gewinnen und auf eine Niederlage des neuen Spitzenreiters SV Warnemünde gegen den Tabellensechsten VT Kiel II hoffen. Allerdings könnten die Stormarner bei eigener Niederlage und Siegen der Verfolger VG WiWa Hamburg und Norderstedt noch auf den undankbaren fünften Platz zurückfallen. Nur die ersten vier Teams sind sicher in der neuen Dritten Liga dabei. "Das einstellige Ergebnis im dritten Satz ist Balsam für die Seele, wir werden gegen Pinneberg alles geben", so Prade.

Im letzten Heimspiel der Saison ging ein deutlicher Ruck durch die Mannschaft. Sie wirkte von Anfang an locker und motiviert. Nach nur 20 Minuten entschieden die Oststeinbeker den ersten Satz eindeutig für sich. Der Mittelblock um Martin Kauffeldt und Tobias Beiersdorf setzte sich entscheidend gegen die körperlich unterlegenen Hamburger durch. "Mit der Blockarbeit bin ich zufrieden. Um in Pinneberg zu bestehen, müssen wir uns aber weiter steigern", sagte Mannschaftsführer Kauffeldt. Zuspieler Christian Braun zog ein variables Angriffsspiel auf, und der OSV riss immer wieder Lücken in den gegnerischen Block. Der Außenangriff mit Björn Domroese, Valentin Begemann und Steffen Remus nutze diese Freiräume und punktete mit gut platzierten Angriffsschlägen.

Im zweiten Satz fielen die Stormarner wieder in vorherige, negative Verhaltensmuster zurück. Konzentrationsmängel beim Aufschlag, Schwächen bei der Blockbildung und zu viele vermeidbare Fehler führten zum zwischenzeitlichen 18:18. Prade nahm eine Auszeit, um die Mannschaft noch einmal erfolgreich einzustellen. Prade: "Im zweiten Satz sind wir unnötig unter Druck geraten, konnten aber noch eine Schippe drauflegen." Eine entscheidende Szene im dritten Durchgang demoralisierte die Spieler des VCO endgültig. Nach drei Punkterfolgen hintereinander mit gut gestellten Blöcken gelang Remus mit einem langen, hart geschlagenen Aufschlag ein direkter Punkt zum Stand von 12:3. Nach 18 Minuten ging der dritte Satz an die Oststeinbeker.

Valentin Begemann freute sich übrigens nicht nur über den Sieg, sondern auch über eine gewonnene Wette. Sein Bruder Johannes spielt beim VCO. Der familieninterne Verlierer der Partie muss in Kürze einmal nackt ums gemeinsame Wohnhaus laufen.

"In Pinneberg wird sich zeigen, ob wir die Krise überwunden haben. Es geht ja überraschenderweise noch einmal um alles", sagte Spielertrainer Domroese, der bis zu 200 Zuschauer im Pinneberger Hexenkessel erwartet. Fraglich ist noch, wen das Trainergespann als Zuspieler aufstellen wird, da René Jahrend (Entzündung im Knie) und Christian Braun (private Gründe) wohl ausfallen.