Im Verfolgerduell der Fußball-Kreisliga Stormarn trennen sich beide Teams 1:1. Spitzenreiter VfL Oldesloe gewinnt Stadtderby gegen den SC Union

Reinfeld. Bis zum großen Jubiläum ist es jetzt noch genau eine Woche, aber ob gefeiert werden kann, entscheidet sich erst am kommenden Sonntag. Ein letztes Spiel muss der VfL Tremsbüttel dann noch erfolgreich absolvieren, um in der Fußball-Kreisliga Stormarn seit einem Jahr unbesiegt zu sein. Beim Dorfklub sprechen sie fast nur noch von ihrer großen Serie, weniger vom nach wie vor möglichen Titelgewinn. Wohl auch deshalb gab sich Trainer Marco Schier nach dem Verfolgerduell beim SV Preußen Reinfeld schnell mit dem 1:1 zufrieden. Es war ja auch eine enge Sache, und erst ein Elfmetertor in der 79. Minute brachte Tremsbüttel doch noch den Ausgleich.

Für den Tabellendritten war es im 20. Saisonspiel schon das neunte Remis, keine Mannschaft spielt so häufig unentschieden wie der VfL. Diesmal lag es an der schlechten Chancenverwertung, sogar der sonst so zuverlässige Dirk Schneider vergab eine Möglichkeit höchster Kategorie. "In der Schlussphase haben wir unter großem Druck gestanden", sagte Reinfelds Trainer Jochen Prieß und räumte ein: "Nach dem völlig berechtigten Elfmeter und dem Platzverweis gegen Dennis Schecke hatten wir in Unterzahl Glück, dass nicht noch mehr passiert ist." Der SV Preußen liegt in der Tabelle zwar einen Platz hinter Tremsbüttel, hat aber noch zwei Partien mehr zu absolvieren und könnte mit Siegen in den Nachholspielen bis auf drei Punkte an den Spitzenreiter VfL Oldesloe heranrücken.

Der Tabellenführer von der Trave hat seinen holprigen Start ins neue Fußballjahr indes auch im Stadtderby fortgesetzt, vermied mit einem 5:3 gegen das Schlusslicht SC Union aber einen weiteren Ausrutscher. Sogar VfL-Obmann Jens Schenk räumte hinterher freimütig ein: "Das war sehr glücklich für uns. Union hätte mindestens einen Punkt verdient gehabt." Vor 150 Zuschauern verspielten die Gastgeber einen 3:1-Vorsprung, erst kurz vor Schluss gelangen Jan Vogelsang und Patrick Espe per Elfmeter doch noch die entscheidenden Tore. "Wir haben sehr guten Fußball gezeigt, aber so ist das nun mal: Wer oben steht, hat am Ende das Quäntchen Glück", sagte Union-Coach Michael Petzold. Der VfL verteidigte in der Tabelle damit seine knappe Führung vor dem WSV Tangstedt, der beim SV Türkspor Bad Oldesloe mit 6:1 gewann.

Ähnlich deutlich setzte sich nur der SSC Hagen Ahrensburg II durch, obwohl Trainer Jan Jakobsen nicht einmal ein gelernter Torwart zur Verfügung stand. Tristan Gollnest fehlte rotgesperrt, die Reservisten verletzt. Mit Robin Behnke stellte sich ein Feldspieler zwischen die Pfosten und blieb beim überraschend klaren 5:0 des Tabellenachten gegen den Siebten SC Elmenhorst ohne Gegentor. Vorn traf unter anderen Timo Twachtmann, der erst am Vortag von einem mehrmonatigen Australienaufenthalt zurückgekehrt war. Der außergewöhnlich talentierte Mittelfeldmann soll nun möglichst schnell seinen Trainingsrückstand aufholen und dann wieder in der ersten Mannschaft des SSC Hagen spielen.

Während der Titelkampf noch für eine Weile Spannung verspricht, scheint im Tabellenkeller endgültig alles entschieden zu sein. "Das war unsere letzte Chance", sagte jedenfalls Trainer Andreas Schewski vom SV Hammoor nach dem 1:4 gegen den direkten Konkurrenten Witzhaver SV. Zwölf Punkte trennen den Tabellenvorletzten nun vom ersten Nichtabstiegsplatz, Schlusslicht SC Union müsste sogar noch einen Zähler mehr aufholen.

In Witzhave machte sich nach dem wichtigen Sieg, dem ersten unter dem in der Winterpause verpflichteten neuen Trainer Wolfgang Spethmann, Erleichterung breit. "Jetzt werden wir in den kommenden Wochen befreit aufspielen", sagte der Coach, und schon am kommenden Sonntag könnte die Mannschaft dem sonst eher grauen Alltag eines Kreisliga-Mittelklasseklubs ein wenig Glanz verleihen. Gegner sind am 21. Spieltag auswärts die Unbesiegbaren aus Tremsbüttel, nur der WSV kann das Jubiläum noch verhindern. Die bislang letzte Mannschaft, die gegen Tremsbüttel gewann, war am 20. März 2011 übrigens - richtig, der Witzhaver SV.