Trainer Brunner spricht nach 2:4 gegen Flensburg 08 von “Kollektivversagen“

Steinburg. Der traurigste Mann war wahrscheinlich André Kossowski, dessen Tore dem SV Eichede so viel Freude hätten bereiten können, am Schluss aber doch nur eine Randnotiz wert waren. Es gab wichtigere Gesprächsthemen nach der 2:4 (1:3)-Niederlage in der Schleswig-Holstein-Liga gegen Flensburg 08 als ein Doppelpack eines recht begabten Stürmers, Trainer Hans-Friedrich Brunner setzte zur Generalkritik an. Vom "Kollektivversagen" sprach der Coach, was schon ziemlich harte Worte sind für einen, der sich im Zweifelsfall schützend vor seine Mannschaft stellt. Aber Brunner war sauer, sehr sauer, und man kann sich vorstellen, dass er intern noch ein paar deutliche Sätze folgen lassen wird.

Die Regionalliga jedenfalls kann kein Thema sein für die Steinburger, solange sie sich Auftritte erlauben wie an diesem Sonntagnachmittag im Ernst-Wagener-Stadion. Nicht einmal das überraschende Führungstor Kossowskis (13. Minute) sorgte für Ordnung im Spiel der Gastgeber, die sich zeitweilig in desolater Verfassung präsentierten. 16 Minuten benötigten Sandi Duratovic per Kopf nach einem Einwurf (24.), Nils Grossmann (34.) und Alex Bergfeld (40.), um die Partie zu kippen. Es hätte vor der Pause sogar noch schlimmer kommen können.

Brunner vermisste vor allem die Leidenschaft, mit der sein Team eine Woche zuvor noch den VfB Lübeck II mit 3:2 niedergekämpft hatte. "Das war ein Spiel ohne Emotionen, ohne Feuer", sagte er und nahm nur die letzten 30 Minuten aus. "Aber eine halbe Stunde engagiert zu spielen, reicht in dieser Liga eben nicht", so Brunner. Kossowski verkürzte zwar aus dem Gewühl heraus (66.), danach erhöhte der SVE den Druck, doch das letzte Tor der Partie schoss in der Nachspielzeit erneut Grossmann auf der anderen Seite.

"Das war ein ganz schlechter Auftritt. Wir werden jetzt versuchen, die Ursachen zu ergründen", sagte Brunner, aber eines stehe schon fest: "So, wie wir heute gespielt haben, ist kein Blumenpott zu gewinnen."

SV Eichede: Venz - Fischer, Zimmermann, Jacob Rienhoff, Sebastian Meyer (46. Grobler) - Bork, Sönke Meyer (66. Buchholz), Wagner, Rave - Kolodzick, Kossowski.