Die Standardtänzer Jan Petersen und Nadine Beyer vom TSV Glinde trainieren bis zu fünfmal pro Woche. Das zahlte sich beim Michel-Pokal aus.

Glinde. Nach ihrem Aufstieg in die Hauptgruppe A im vergangenen September war für das Tanzpaar Jan Petersen und Nadine Beyer klar, dass sie noch mehr an sich arbeiten müssen, um sich im für sie neuen Klassement zurechtzufinden. Anfang des Jahres übte das Standardpaar des TSV Glinde daher sechs Wochen lang mit seinen Trainern Christine Garau-Heitmann und Thomas Heitmann fünfmal pro Woche jeweils zweieinhalb Stunden lang. "Unser intensives Training hat sich ausgezahlt. Bei der Haltung haben wir uns verbessert und wir bewegen uns jetzt kraftsparender", sagt Petersen, der in Hamburg-Lokstedt lebt.

Bei den 5. Michel-Pokal-Turnieren im Glinder TanzCentrum präsentierte sich das aufstrebende Paar zum ersten Mal vor heimischem Publikum in ihrer neuen Wettkampfklasse. Die Glinder starteten in vier Wettbewerben und erreichten dabei einen zweiten Platz (Hauptgruppe II A) sowie drei vierte Ränge (zweimal bei der Hauptgruppe A sowie einmal bei der Hauptgruppe II A). Petersen: "Damit sind wir sehr zufrieden, es war besser als erwartet. Wir sind in der Hauptgruppe A angekommen."

Seine Tanzpartnerin, mit der er seit zwei Jahren ein Paar bildet, sieht aber weiter Steigerungsbedarf. "Da ist sicher noch Luft nach oben bei uns", sagt Beyer, die wie Petersen auch 29 Jahre alt ist. Von der Stimmung bei der zweitätigen Veranstaltung, bei der 40 Wettbewerbe auf zwei Tanzflächen angeboten wurden, zeigten sich beide begeistert. "Die Atmosphäre in Glinde war super. Viele haben uns angefeuert", sagt Beyer. Und Petersen ergänzt: "Beim TSV Glinde gefällt mir der familiäre Aspekt. Hier fühle ich mich wohl. Es ist viel entspannter als bei anderen Vereinen."

Petersen arbeitet als Controller bei einer Hamburger Reederei und war früher auch als Lateintänzer aktiv. "Jetzt bin ich dafür aber wohl schon zu alt", sagt er mit einem Schmunzeln, der nach eigener Aussage über das Tanzen hinaus bei Weitem nicht so viele zusätzliche Aktivitäten betreibe wie seine Partnerin, um konditionell besser drauf zu sein. "Ich tanze, um fit zu bleiben und mag einfach sehr gerne Musik. Bei mir läuft den ganzen Tag das Radio." Beyer wohnt in Hamburg-Borgfelde und besucht über das Tanzen hinaus auch regelmäßig Fitnesskurse in Studios. "Beim Tanzen kann ich zur Musik meinen Gefühlen freien Lauf lassen", sagt die gebürtige Dithmarscherin, die ihr Geld als Außenhandelskauffrau verdient. Als Jugendliche und junge Frau hatte sie zwischenzeitlich sogar 13 Jahre gar keinen Tanzsport betrieben.

Beide nehmen an zwei Turnieren (an verschiedenen Orten) im Monat teil und kämpfen auch an Ostern in Berlin um das begehrte Blaue Band. "Klar haben wir das Ziel, irgendwann den Sprung in die Hauptgruppe Sonderklasse zu schaffen. Aber dafür benötigen wir Zeit. In den nächsten zwei Jahren ist das kein Thema", sagt Petersen, der aktuell in der zweithöchsten nationalen Amateurklasse an den Start geht. Beyer: "Wir wollen die A-Klasse erst einmal voll auskosten."

Zufrieden zeigten sich auch die Veranstalter der Michel-Pokal-Turniere, die mit 660 Paaren aus drei Nationen einen neuen Teilnehmerrekord vermeldeten. 120 Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Auch die Zusammenarbeit mit dem neuen Mitorganisator Club Saltatio funktionierte gut.

Petersens und Beyers Vereinskollegen Sergey Bystrov und Natalia Jakob siegten bei den Senioren II A, Olaf Habermann/Kerstin Bothe (Ahrensburger TSV) bei den Senioren I B vor Achim Knüpfer/Petra Ruhloff (TSV Glinde). Habermann/Bothe holten des Weiteren noch einen zweiten Platz beim zweiten Senioren I B-Turnier. Ihre Teamkameraden Andreas und Michaela Appelhoff kehrten vom Senioren II B-Klassement auch mit der Silbermedaille nach Hause zurück. Das Taar Daniel Stonies/Lina Höhn (ebenfalls vom Ahrensburger TSV) wurde Zweiter in der Hauptgruppe C sowie Dritter in der Hauptgruppe II C.