Sieks Tischtennis-Ass vergibt gegen Lars Hielscher 8:1-Führung im dritten Satz

Siek. Als im Velodrom (Prenzlauer Berg) die Sieger-Fanfaren für Jiaduo Wu (FSV Kroppach) und Bastian Steger (1. FC Saarbrücken) ertönten, hockte Deniz Aydin 15 Autominuten entfernt in Berlin-Mitte schon wieder an seinem Schreibtisch und traf berufliche Vorbereitungen. Das wollte der 25 Jahre alte Zweitligaspieler des SV Siek aber nicht als Desinteresse am weiteren Verlauf der Nationalen Tischtennismeisterschaften vor der eigenen Haustür verstanden wissen. Vielmehr habe er sich vor den Titelkämpfen eine Woche Urlaub genommen, da sei einiges liegen geblieben.

Aydin ließ auch was liegen, nämlich im Velodrom die Chance auf den Einzug ins Achtel- oder gar Viertelfinale des Einzelwettbewerbs. Beim 2:4 (3:11, 11:8, 9:11, 11:8, 6:11, 9:11) in der Runde der letzten 32 gegen den früheren Nationalspieler Lars Hielscher (TTC Ruhrstadt Herne) vergab er eine 8:1-Führung im dritten Satz. "Groß ist der Unterschied zum unteren Niveau der Deutschen Tischtennis-Liga nicht mehr", stellte der norddeutsche Meister beim Blick zurück ohne Zorn fest.

Ein bisschen Lospech sei auch mit im Spiel gewesen, sagte Aydin. Gegen manch anderen Kandidaten hätte er die erste Hauptrunde wohl überstanden. Ins Hauptfeld war er nach Erfolgen über Marius Hagemann (TTS Borsum/3:1) und Erik Bottroff (Ruhrstadt Herne/3:1) sowie einer Niederlage gegen Michael Servaty (TTC indeland Jülich/2:3) als Erster seiner Gruppe eingezogen.

Norddeutschlands Jungenmeister Ole Markscheffel zahlte erwartungsgemäß Lehrgeld. Der 18 Jahre alte Spitzenspieler des Regionalliga-Tabellensechsten TSV Bargteheide blieb gegen Ara Karakulak (TTC Altena/1:3), Dennis Dickardt (TV 1879 Hilpoltstein/0:3) und Jens Schabacker (TG Nieder-Roden/0:3) ohne Erfolg.

"Mein Doppel mit Ole klappte dann so weit ganz gut", betonte Deniz Aydin. Die Stormarner Kombination gratulierte sich zum 3:2 (11:7, 9:11, 11:7, 8:11, 11:7)-Erfolg über Matthias Bomsdorf (TTC Seligenstadt) und Philipp Mostowys (1. FC Saarbrücken). Im Achtelfinale erwiesen sich die späteren Meister Lars Hielscher und Bastian Steger beim 0:3 (7:11, 4:11, 8:11) erwartungsgemäß als zu stark.

Ins Blickfeld rückte der frühere Sieker Lennart Wehking (Union Velbert), der im Viertelfinale Nationalspieler Dimtrij Ovtcharov beim 1:4 mächtig auf den Zahn fühlte.