Ahrensburger Weitspringerin bei deutschen Meisterschaften mit 6,27 Meter nur Siebte

Ahrensburg. Das Favoritensterben im Weitsprungwettbewerb der deutschen Hallenmeisterschaften hatte auch Nadja Käther erwischt, aber sie machte gute Miene zum bösen Spiel. "Es hilft ja nichts, sich jetzt zu verkriechen", sagte sie nach nur 6,27 Metern und Rang sieben, was dann ja doch eine sehr überschaubare Ausbeute ist für die Führende der nationalen Bestenliste.

Das Schlimmste immerhin blieb Käther erspart, der Verlust des Tickets für die Hallen-Weltmeisterschaften vom 9. bis 11. März in Istanbul. Vor zwei Wochen hatte sie mit 6,66 Metern als einzige Deutsche die Norm geschafft, und weil auch in Karlsruhe nun nicht einmal Siegerin Ksenia Achkinadze (SV Gelnhausen; 6,56 Meter) diese Marke übertraf, wurde die Ahrensburgerin gestern offiziell nominiert.

Mit 23 Jahren sieht sich Käther noch in der Phase ihrer Karriere, die auch dazu da ist, Erfahrungen zu sammeln. "Ich muss meine Lehren daraus ziehen und es nächstes Mal besser machen", sagte sie also nach ihrem Auftritt in der Europahalle, doch was genau zu ändern ist, war ihr selbst nicht so recht klar: "Ich kann es gar nicht richtig sagen, bin einfach schlecht in den Wettkampf gekommen." Nach zwei Fehlversuchen drohte sogar das vorzeitige Aus. Käther rettete sich mit Mühe ins Finale, verbesserte sich dort jedoch nicht mehr.

Im Wettkampf selbst zog sich die Studentin dann noch eine Fersenprellung zu, keine schwere Verletzung, aber sehr schmerzhaft. Ob sie tatsächlich nach Istanbul fliegt, will Käther daher erst in den kommenden Tagen entscheiden. "Die Gesundheit geht im Moment vor", sagte sie. "Ich muss trainieren können, denn wenn ich bei der Weltmeisterschaft starte, will ich mich auch gut verkaufen. Es muss alles Sinn machen."

Dass sie ihre WM-Premiere absagt, dürfte trotzdem eher unwahrscheinlich sein - es wären die ersten internationalen Titelkämpfe gemeinsam mit ihrem Freund Helge Schwarzer, dem Hürdensprinter vom HSV.