Handballfrauen stehen bereits vier Spieltage vor Saisonende als Meister in der Landesliga Süd und Aufsteiger in die Schleswig-Holstein-Liga fest.

Reinfeld. Nach der Schlusssirene gab es kein Halten mehr: Die Handballerinnen der HSG Reinfeld/Hamberge fielen sich jubelnd in die Arme, tanzten dann singend über das Spielfeld. Sekt floss in Strömen und eilig zogen sie sich die vorbereiteten T-Shirts mit dem Aufdruck "Wo wir sind, ist oben" und "Schleswig-Holstein-Liga, wir kommen!" über. Auf der Tribüne jubelten ihre Fans, und ein Konfettiregen fiel auf die Spielerinnen nieder. Auch nach 18 Spielen steht die Mannschaft von Trainer Detfred Dörling noch immer ohne Verlustpunkt da und darf sich bereits vier Spieltage vor Saisonende Meister der Landesliga Süd nennen.

"Für viele meiner Spielerinnen war es der erste Meistertitel im Frauenbereich. Daher war die Freunde umso größer", sagte der Coach, der einfach begeistert davon ist, wie sich seine Schützlinge Laufe der Saison entwickelt haben. Beispielhaft hob er vier heraus: "Lina Tonding ist eine gute Spielmacherin geworden, Madeline Feierabend eine bärenstarke Außen, Kerstin Albrecht eine Bank am Kreis und Annika Rahf eine verlässliche Torfrau." Prunkstück sei aber vor allem die Abwehr, die bislang nur 283 Gegentore hinnehmen musste. Das entspricht einem Durchschnitt von lediglich 15,7 pro Spiel.

Auch im Heimspiel gegen den VfL Bad Schwartau II war auf die Deckung Verlass, die beim 25:11 (10:3)-Kantersieg die Basis des Erfolgs bildete. Im Angriff trafen Rückraumspielerin Rika Tonding mit sechs und Albrecht mit fünf Toren am besten. Da schmerzte es auch nicht, dass die Reinfelderinnen nur einen Tag nach ihrer Meisterfeier wieder antreten mussten und dem Drittligaverein TSV Owschlag in der vierten Runde des Landespokalwettbewerbs mit 10:25 (6:12) unterlagen.

Bis auf Außenspielerin Sonja Rau (Karriereende) bleibt die Mannschaft auch in der nächsten Saison so zusammen. Antje Beth revidierte ihren ursprünglichen Plan, immer Sommer mit dem Handball aufzuhören und hängt noch eine Spielzeit dran. Dörling macht sich nun auf die Suche nach einer zweiten Torfrau und einer weiteren Rückraumspielerin.

Staffelkonkurrent GHG Hahnheide hat nach zuletzt drei Niederlagen hintereinander seinen Abwärtstrend mit dem 25:24 (12:11)-Erfolg beim TSV Ratekau gestoppt. "Unser Sieg war völlig verdient. Der Gegner war uns körperlich deutlich überlegen", sagte Trainer Joachim Restorff. Liza Bielfeldt traf für die Gäste mit ihrem dritten Tor sechs Sekunden vor Schluss zum Endstand. Ebenfalls dreimal war Joana Haupt erfolgreich. Treffsicherste Werferin war aber Claudia Riecke, der elf Treffer gelangen.

Die Frauen des THB Hamburg 03 gewannen in der Landesliga Hamburg gegen die HG Norderstedt III mit 16:15 (8:6), obwohl vier Stammspielerinnen fehlten. Nach der 16:13-Führung wurde es in den Schlussminuten noch einmal unnötig spannend. Neuzugang Jasmyn Rebahi feierte bei den Hoisbüttelerinnen auf der Außenposition mit drei Toren einen gelungenen Einstand. Nadine Rosenow traf fünfmal für den Tabellensechsten, Katrin Schuhr dreimal.

Staffelkonkurrent Ahrensburger TSV III hielt beim 24:27 (11:12) gegen den TH Eilbeck lange mit, kassierte aber schon die elfte Pleite in Folge. "Unsere Leistung war okay. Das Problem war das Zusammenspiel. Wir können die vielen Ausfälle nicht kompensieren", sagte Trainer Carsten Meyer, dessen Mannschaft es überwiegend mit Einzelaktionen versuchte. Nina Schneider (9), Jana Deeken und Katja Schomburg (je 4) warfen die meisten Tore.

Die Männer der SG Glinde/Reinbek haben sich mit dem 27:19 (14:13)-Erfolg beim Eichholzer SV vom achten auf den siebten Tabellenplatz in der Landesliga Süd verbessert. Ausschlaggebend für den Sieg war eine starke Deckung im zweiten Durchgang inklusive des gut aufgelegten Torwarts Knut Thode. Beste Torschützen waren Mirko Karger (7/1) und Daniel Heiß (5), wobei Letztgenannter insbesondere auch in der Abwehr überzeugte.

Nach zuletzt drei Pleiten in Folge lösten die Männer des Ahrensburger TSV ihre Pflichtaufgabe beim Schlusslicht der Landesliga Hamburg, TH Eilbeck, mit 32:23 (17:9) problemlos. Mit einer 11:3-Führung (14. Minute) sorgten die Stormarner schnell für klare Verhältnisse, ließen aber später die nötige Konzentration vermissen, um noch höher zu gewinnen. Danny Farell (7/2) und Florian Bleyl (6/1) waren die besten Werfer beim ATSV, für den es der erste Erfolg in diesem Jahr war.

Staffelkonkurrent THB Hamburg 03 verpasste mit dem 17:21 (9:10) beim Spitzenreiter HG Hamburg-Barmbek III nur knapp eine Überraschung. "Am Ende hat uns einfach die Kraft gefehlt", sagte Coach Dieter Badry, dessen Team noch mit 14:13 geführt hatte. Lennard Steen (8/4) und Fleming Strich (4) waren beste Werfer. In der Tabelle bleiben die Hoisbütteler auf dem achten Rang. Badry: "Aus unseren fünf verbleibenden Spielen erhoffe ich mir jetzt sechs Punkte."