Coach Daniel Prade und Spielertrainer Björn Domroese hatten die Volleyballmänner des Oststeinbeker SV vor Michael Schiewe und Marian Heldt gewarnt.

Oststeinbek. Beide sind die überragenden Spieler beim Regionalliga-Konkurrenten VG WiWa Hamburg. Doch die Stormarner schienen nicht recht zugehört zu haben. Immer wieder agierten die im Ligamittelfeld platzierten Wandsbeker über den 2,04 Meter langen Außenangreifer Schiewe und Linkshänder Heldt. Der OSV fand dagegen im Block und in der Annahme keine Mittel. So kassierte der Spitzenreiter aufgrund einer enttäuschenden Vorstellung mit dem 1:3 (21:25, 25:17, 18:25, 20:25) die zweite Niederlage in Serie.

"Wir haben zu viele Chancen liegengelassen und uns reihenweise Fehler geleistet", kritisierte Domroese, der wie seine Mitspieler weit von seiner Bestform entfernt war. Schon im ersten Satz offenbarte der frühere Erstligaverein Abstimmungsprobleme, während die Gäste mit platzierten Schlägen punkteten. Die Stormarner verkürzten den Rückstand zwar bis auf 14:15, mehr gelang jedoch nicht. Prade: "Wir waren einfach nicht stabil genug."

Besser lief es im zweiten Durchgang, den die Oststeinbeker dominierten. Der Block stand gut und vor allem Domroese punktete. Doch auch eine 13:10-Führung im dritten Satz brachte keine Sicherheit. Der OSV schlug seine Bälle oft ins Aus und wirkte recht hilflos. Prade reagierte, brachte Steffen Remus, René Jahrend und Michael Thiel, doch die Verunsicherung blieb.

"Wir hatten die 0:3-Niederlage gegen Warnemünde noch in den Köpfen und haben zu viel nachgedacht", sagte Mannschaftskapitän Martin Kauffeldt. Beim 10:16 im vierten Spielabschnitt war eine Vorentscheidung gefallen. Oststeinbeks Leistungsträger bäumten sich nicht mehr auf. Kauffeldt: "Es lief bei uns von Anfang an nicht. Vielleicht fehlt uns auch die Lockerheit aus der Hinrunde."

Der komfortable Vorsprung von sechs Punkten in der Tabelle nach der Herbstmeisterschaft ist auf zwei Zähler geschmolzen, Verfolger SV Warnemünde liegt dahinter in Lauerstellung. Der OSV befindet sich auf dem besten Weg in die Krise. Der Meisterschaftstraum ist in Gefahr. Prade: "Wir müssen aufpassen, dass wir jetzt nicht in eine zu negative Stimmung verfallen."

Am Sonnabend (18 Uhr, Am Bahndamm) treten die Oststeinbeker beim Tabellenneunten TSV Husum an, der zuletzt viermal in Folge verloren hatte. Prade: "Da zählt für uns nur ein Sieg." Das Hinspiel hatte der OSV mit 3:0 gewonnen. Vielleicht hilft ja auch das Ende der aktuellen RTL-Dschungelcampstaffel, um weniger abgelenkt zu sein. Einige der Oststeinbeker hatten die Serie regelmäßig vor den TV-Geräten verfolgt. Kauffeldt macht sich trotz der beiden jüngsten Niederlagen keinerlei Sorgen. Der Mittelblocker ist überzeugt: "Wir kriegen noch die Kurve und werden Meister."