Theodor Storm umschrieb Husum einst als “die graue Stadt am Meer“, die Volleyballmänner des Oststeinbeker SV werden die nordfriesische Kreisstadt wohl eher als jenen Ort in Erinnerung behalten, an dem sie im Kampf um den Meistertitel endlich wieder in die Erfolgsspur zurückfanden.

Oststeinbek. Nach zuvor zwei Niederlagen gegen den SV Warnemünde und die VG WiWa Hamburg feierten die Stormarner einen 3:0 (25:21, 25:19, 26:24)-Auswärtssieg und behaupteten die Tabellenführung in der Regionalliga Nord.

"Dabei haben wir zu Beginn an die Leistung der vergangenen Wochen angeknüpft und überhaupt nicht ins Spiel gefunden", sagte Trainer Daniel Prade. Mit 5:9 lagen die Oststeinbeker im ersten Satz zurück, erst dann ging ein Ruck durch die Mannschaft und der Tabellenführer drehte die Partie.

"Mit zunehmender Spielzeit haben wir uns zum Glück deutlich gesteigert", so der Coach, der trotz der Startschwierigkeiten mit seiner Mannschaft zufrieden sein konnte. Den Rückstand im ersten Satz gedreht, den zweiten Satz souverän gewonnen, im Schlusssatz zwei Husumer Satzbälle abgewehrt - dann war der Sieg mit einem 26:24 unter Dach und Fach gebracht.

Dass die Überlegenheit längst nicht so deutlich war wie es das klare Ergebnis vermuten lässt, darüber mochte beim OSV nach Spielende aber niemand mehr viele Gedanken verschwenden, zu groß war die Erleichterung über das Ende der sportlichen Minikrise. Prade: "Es wurden gleich wieder mehr Späße gemacht als noch unter der Woche. Keine Frage, die Anspannung war nach den Niederlagen zuletzt größer als wir es sonst gewohnt sind."

Nun sieht Prade seine Mannschaft aber wieder auf dem richtigen Weg. Der Titelrivale aus Warnemünde tat sich zur selben Zeit schwer, mühte sich gegen das Tabellenschlusslicht VCO Hamburg zu einem knappen 3:2-Erfolg. Prade wollte daraus aber keine Schlüsse für die kommenden Spieltage ziehen. "Wichtig ist, dass wir selbst einen Schritt nach vorn gemacht haben", so der Coach. "Wir müssen nur auf uns schauen und in den kommenden Wochen unsere Hausaufgaben erledigen."

Die Lockerheit und das Selbstvertrauen seien aber wieder da, hat der Trainer beobachtet. Und das ist für die Schlussphase der Saison von entscheidender Bedeutung, denn Prade weiß: "Volleyball wird im Kopf entschieden. Da müssen wir stark sein."