Beim eigenen Blitzturnier unterliegt der SSC Hagen Ahrensburg dem Regionalligaklub nach guter Leistung unglücklich mit 0:1 und wird Zweiter.

Ahrensburg. Sieben, acht Meter vor dem Tor stand Rico Pohlmann, er war ziemlich unbewacht, dann kam der Ball. Es war der Moment, in dem der SSC Hagen Ahrensburg dem bemerkenswerten Erfolg eines Unentschiedens gegen den VfB Lübeck ganz nah war, doch dann lief alles doch ganz anders. Im Schnee auf dem rutschigen Kunstrasenplatz fand Pohlmann nicht die rechte Balance, in Rücklage geriet sein Schuss ein ganzes Stück zu hoch. Normalerweise nutzt der mit bislang zwölf Saisontreffern erfolgreichste Schütze des Verbandsliga-Spitzenklubs solche Gelegenheiten mit großer Zuverlässigkeit, nun aber blieb es nach 60 Minuten Spielzeit beim 0:1.

Und doch waren alle zufrieden bei den Ahrensburgern nach ihrem Blitzturnier an der Hagener Allee, dessen Sieger wie erwartet VfB Lübeck hieß und das die Gastgeber nach einem 2:2 gegen den USC Paloma auf Rang zwei beendeten. Couragiert stemmten sich die Stormarner im Auftaktspiel gegen den Konkurrenten aus der Regionalliga Nord. Lübeck setzte allerdings viele Kräfte aus der zweiten Mannschaft und dem A-Juniorenteam ein. "Trotzdem standen dort herausragende Spieler auf dem Platz", sagte SSC-Trainer Georg Jobmann, und abgesehenen von der vergebenen Großchance Pohlmanns und einer weiteren von Hauke Iwersen war er angetan vom Auftritt seiner Elf. "Wir waren kein Opfer für Lübeck, dass man befürchten musste, es würde zweistellig ausgehen", sagte er, "ganz im Gegenteil. Insgesamt hat der VfB sogar ein bisschen glücklich gewonnen."

Einen einzigen Makel nur hatte die Partie, als Daniel Lantz seinen Gegenspieler Danny Cornelius tunnelte und der ihn zur Strafe rüde von den Beinen holte. "Für solche Aktionen haben wir auch schon mal die Rote Karte gesehen, aber man sollte die Situation nicht aufbauschen", sagte Jobmann. "Lübeck hatte ein sehr angenehmes Auftreten, das war ein sehr gelungener Nachmittag." Nils Lange, einer aus dem Regionalligaaufgebot des VfB, schenkte Hagens Verteidiger Erik Lembke sogar sein Trikot. Beide kennen sich aus gemeinsamen Zeiten in Rostock, trafen sich nun nach langer Zeit wieder.

Nach dem Höhepunkt der Wintervorbereitung war ein wenig die Luft raus bei den Ahrensburgern, das zeigte sich zum Turnierabschluss gegen den USC Paloma. Die Stormarner wirkten ein wenig lethargisch, vor allem in den Phasen nach ihren beiden Führungstreffern. Die Tore aber waren besondere, weil erst der vier Monate lang mit einem mehrfachen Bänderriss ausgefallene Daniel Scharf bei seinem Comeback und dann Gerrit Schmidt-Hartwigsen gegen seinen ehemaligen Verein trafen.

Über die Gegentore, jeweils nach Unaufmerksamkeiten, wird wohl noch zu reden sein. Das 2:2 gegen den klassenhöheren Gegner aus der Oberliga Hamburg aber reichte zum zweiten Tabellenplatz, weil Paloma zuvor mit 0:3 gegen den VfB Lübeck verloren hatte. Vasilis Vallianos (2) und Marcel Gebers (Foulelfmeter) trafen. Gegen den SSC Hagen hatte Sebastian Jakubiak für die Grün-Weißen das entscheidende Tor erzielt.

Wegen des frostigen Winterwetters hätten die Partien beinahe ausfallen müssen. Erst nach einer Platzbegehung wurde der Kunstrasen für bespielbar erklärt. "Es war sicher nicht einfach bei diesen Bodenverhältnissen, aber absolut die richtige Entscheidung", sagte Jobmann.

Zwei weitere Testspiele will der SSC Hagen neben seinem Trainingslager noch bestreiten, am kommenden Sonntag gegen den SV Timmerhorn-Bünningstedt und am 9. Februar gegen den Stadtrivalen Ahrensburger TSV. Die Punktrunde setzen die Stormarner am 19. Februar beim TSV Pansdorf fort. Der VfB Lübeck hat indes schon seinen nächsten Besuch in Ahrensburg angekündigt. Am Sonnabend bestreiten die Hansestädter wiederum an der Hagener Allee ein Testspiel gegen den SC Condor.