Junges Basketballtalent trifft für Ahrensburger Damen in der Schlusssekunde zum 52:50 gegen den Walddörfer SV und sichert dem ATSV den Sieg.

Ahrensburg. Auf der Anzeigentafel steht als Zwischenergebnis in leuchtendem Rot 50:50, es sind nur noch drei Sekunden zu absolvieren. Die Basketballdamen des Ahrensburger TSV befinden sich in Ballbesitz. Trainer Carsten Schittkowski rät seinen Korbjägerinnen in einer Auszeit, zu Merle Bitter zu passen. Sabrina Jörgs befolgt den Rat ihres Coaches. Merle läuft sich frei, gerät zwar etwas in Schieflage, aber die 14-Jährige erzielt tatsächlich in der Schlusssekunde den letzten Treffer zum 52:50 (24:30)-Zittersieg gegen den Walddörfer SV. Dem darauf folgenden Jubel schließt sich auch Schittkowski an, der wie die Spielerinnen neben ihm von der Auswechselbank auf die Spielfläche losstürmen.

"Es ist etwas Besonderes, dass mir Carsten in der Schlussphase das Vertrauen geschenkt hat. Ich war überrascht, dass ich werfen sollte. Eigentlich denke ich bei so etwas zu viel nach", sagte Merle, doch diesmal hörte sie auf ihren Trainer und zeigte, wie wichtig sie in ihrer ersten Saison bei den Damen in der Zweiten Regionalliga Nord-West für ihr Team bereits ist. Der spektakuläre finale Coup verschleierte allerdings, wie schwer sich die Ahrensburgerinnen zuvor im Kellerduell getan hatten. Reihenweise Abspielfehler sowie eine katastrophale Chancenverwertung - von 51 Freiwürfen nutzten die Gastgeberinnen lediglich 17 - ermöglichten es dem Aufsteiger, sich bis auf 24:10 in der 13. Minute abzusetzen. "Ich denke, dass wir gefühlt vier Angriffe für jeden Korberfolg benötigt haben", sagte der Sportliche Leiter Stefan Möller.

Schittkowski reagierte, verzichtete auf die große Wechselarie zuvor und setzte fortan auf seine vermeintlichen Leistungsträgerinnen, die mit einem 14:2-Punktelauf zum 24:26 (19. Minute) den Anschluss wiederherstellten. "Phasenweise haben wir guten Basketball gezeigt. Es war ein Schritt in die richtige Richtung", sagte Schittkowski, dessen Team das dritte Viertel 13:6 gewann. Sicherheit brachte aber auch dies nicht.

Vier Minuten später lag man beim 39:40 wieder hinten, sodass die Schlussphase nichts für schwache Nerven war. Nach dem zwischenzeitlichen 46:49-Rückstand traf Wiebke Krause zwei Minuten vor Schluss mit zwei Freiwürfen zum 49:49, ehe Orly Kapilu Ngiana 43 Sekunden vor dem Ende die Gäste wieder per Freiwurf in Führung brachte. Elf Sekunden später glich Bitter zum 50:50 aus, ehe ihre ganz große Stunde schlug. Schittkowski: "Merle hatte schon zuvor gegen den Osnabrücker SC II sehr stark gespielt. Gegen Walddörfer haben mir auch Jenny Struve und Clara Schwartz in der Verteidigung gefallen. Insgesamt kann man festhalten, dass unsere Talente immer mehr kommen, während die älteren Spielerinnen passiver werden."

Merle findet, dass ihr Team noch zu wechselhaft agiere, der Sieg gegen Walddörfer müsse aber Selbstvertrauen geben. "Zuvor hatten wir oft viel Schiss. Mein Team ist wirklich toll", sagte das Talent, das für zehn Punkte beim vierten Erfolg der Ahrensburgerinnen verantwortlich war. Beste Werferin war Tanja Lange mit elf Punkten, die aber wie ihre Nebenleute mit ihren Würfen oft am Rand des Korbes scheiterte.

Aus den verbleibenden sieben Spielen fordert der Coach vier Siege, um sicher den Klassenerhalt zu realisieren. Da der Tabellenvorletzte Walddörfer SV noch zwei Partien und Schlusslicht MTV Treubund Lüneburg ein Spiel mehr zu bestreiten haben als der ATSV, bleibt es in jedem Fall spannend im Tabellenkeller. Am Montag, 30. Januar (19.45 Uhr, Am Pavillon), treten die Stormarnerinnen beim Tabellennachbarn SG Harburg Baskets an. Das Hinspiel hatte der ATSV 52:56 verloren.

Die weiteren Punkte für den Ahrensburger TSV erzielten: Lara Müller (9), Laima Butt, Tanja Scherzinger (je 4), Sabrina Jörgs, Wiebke Krause, Clara Schwartz (je 3), Josina Großmann, Jennifer Struve (je 2) und Nadine Partey (1).