Tischtennis-Zweitliga-Herrenteam will zum Rückrundenstart die Tabellenführung mit einem Sieg am Sonnabend gegen den TuS Celle festigen.

Siek. Wenn in der Zweiten Tischtennis-Bundesliga der Abstand von Halbzeit-Meister SV Siek zum Vorletzten TuS Celle nur sechs Punkte beträgt, dann besagt das alles: In dieser Spielklasse kann fast jeder jeden schlagen. Entsprechend intensiv werden sich die Sieker auf den Rückrundenstart mit dem Heimspiel morgen von 15 Uhr an gegen die Celler vorbereiten, mit einem gemeinsamen Abschlusstraining heute von 18 Uhr an in der Mehrzweckhalle.

Irfan Cekic kommt aus dem Urlaub in Montenegro angereist, Deniz Aydin aus Berlin. Mikkel Hindersson und Jakob Asmussen haben sich in Dänemark zur Fahrgemeinschaft verabredet. Geringer ist der Aufwand für Spielertrainer Wang Yansheng (Ahrensbök) und Daniel Cords (Henstedt-Ulzburg), die danach in den eigenen Betten nächtigen, während für die anderen Schlafstätten in einer Pension angemietet wurden.

Träumen dürfen sie alle, und zwar von der Meisterschaft, nicht von der Ersten Liga. Die bleibt offenbar so lange ein Tabu, bis sich der reiche Onkel aus Amerika meldet. Abteilungsleiter Stefan Zilz kann sich in dieser Angelegenheit nur wiederholen: "Momentan wüsste ich nicht, wie wir die höchste Liga finanzieren sollten. Ein Etat von 200 000 bis 250 000 Euro ist für uns nach aktuellem Stand nicht zu stemmen." Auch Horst Maurer vom Tischtennis-Förderverein Siek/Lütjensee legt die Stirn in Falten, wenn er auf das Thema angesprochen wird: "Wir haben alle Möglichkeiten in Gedanken durchgespielt, auch einen Umzug nach Ahrensburg oder Großhansdorf, und ich will ja nichts ausschließen. Sportlich aber wäre vom aktuellen Team allenfalls Wang Erstliga-tauglich. Private Mittel, sich entscheidend zu verstärken und den Spielbetrieb in der Ersten Liga zu finanzieren, sehe ich zurzeit nicht." Man solle froh und dankbar sein mit dem, was man bisher geschaffen habe. Maurer erinnert sich an die Zeit zurück, als er noch im Hamburger Spitzen-Basketball beim HTB 62 mitmischte: "Nach einem Jahr in der Ersten Liga konnten wir trotz professioneller Strukturen einpacken. Sportlich hatte es nicht gereicht, dann wollte der Hauptsponsor nicht mehr, das war's."

Fehlende große Perspektiven soll die Sieker aber nicht daran hindern, mit aller Macht den Titelgewinn und damit den schönsten Erfolg der Klubgeschichte anzupeilen, einen wahrscheinlichen Aufstiegsverzicht inklusive. Stefan Zilz kann sich gut vorstellen, dass Wang und Co. gegen den TuS Celle, Hertha BSC (14. Januar) und beim Tabellenletzten MTV Jever (15. Januar) mit 6:0 Punkten aus den Startlöchern kommen. Ein leichtes Unbehagen befällt ihn aber, wenn er an das mühevolle 9:6 im Hinspiel über die Celler denkt. Seinerzeit spielten Wang/Asmussen, Aydin/Cords und Hindersson/Cekic in den Doppeln so schlecht, dass die Sieker 0:3 in Rückstand gerieten. Inzwischen scheinen sie mit Wang/Cords, Aydin/Cekic und Hindersson/Asmussen weitaus besser aufgestellt zu sein. Stefan Zilz geht davon aus, dass alle Spieler in der kurzen Weihnachtspause fleißig waren und den Schläger nicht in der Hülle ließen.

"Druck hat aber keiner. Wer sagt denn auch, dass alle gesund bleiben? Zudem werden etliche andere Teams nun die Jagd auf uns eröffnen", betont Horst Maurer. Ungemein reizvoll aber ist auch für ihn die Vorstellung, am Saisonende gleich zwei Meistertitel zu feiern. Die Herren des SV Siek II, ohne Verlustpunkt Oberliga-Spitzenreiter, gelten jedenfalls als heißer Regionalliga-Kandidat, was im Heimtreffen gegen die Kaltenkirchener TS am Sonntag von 11 Uhr an erneut zu beweisen wäre. Maurer: "Es muss unser Bestreben sein, junge Leute aus der Region heranzuholen und einen gesunden Unterbau für die Zweite Liga zu schaffen."

Gegen Regionalliga-Duelle des SV Siek II mit dem TSV Bargteheide hätte wohl auch niemand etwas einzuwenden. Doch die Bargteheider müssen sich sputen, dass sie im Abstiegskampf nicht gleich wieder Boden einbüßen. Niederlagen sind sowohl im Heimtreffen am Sonntag von 13 Uhr an gegen den Tabellendritten Reinickendorfer Füchse als auch im darauffolgenden Auswärtsspiel beim HSV zu befürchten. Während in der Sieker Ersten Mikkel Hindersson und Jakob Asmussen ihre Positionen nur innerhalb desselben Paarkreuzes tauschten, kam es beim TSV zu gewichtigeren Umstellungen: Neue Nummer zwei ist Torben Markscheffel, während Christian Velling an die dritte Position rutscht. Direkt dahinter spielt jetzt Fabian Kutzner anstelle von Florian Keck.