Für die Handballfrauen ist der Klassenverbleib nach dem 28:24 beim THW Kiel wieder in Reichweite

Ahrensburg. Die Spiele in der Hinrunde waren noch von Hektik, Unordnung und großer Verunsicherung geprägt. Doch davon ist bei den Oberliga-Handballerinnen des Ahrensburger TSV nichts mehr zu sehen. Der zwischenzeitlich bis auf den letzten Platz zurückgefallene Vorjahres-Vizemeister spielt jetzt viel abgeklärter, ruhiger und geduldiger - und in der Deckung so offensiv und aggressiv wie in der vergangenen Saison. Beim ebenfalls abstiegsgefährdeten THW Kiel reichte das der Mannschaft von Trainerin Kathrin Herzberg zu einem 28:24 (15:13)-Erfolg.

Nach dem 5:5 in der Anfangsphase gingen die Gäste mit 10:6 in Führung, weil sie vor allem ihre flinke Außenspielerin und fünffache Torschützin Janicke Bielfeldt immer wieder geschickt in Szene setzten. Doch der THW verkürzte wieder, weil es dem ATSV nicht immer gelang, das Fehlen der abwehrstarken Ilka Bernhardt und Jessica Fraatz zu kompensieren.

"Insgesamt finden wir uns aber in der Abwehr jetzt deutlich besser zurecht und können Ausfälle eher wegstecken. Meiner Meinung nach gewinnt man die Spiele ohnehin in der Deckung", sagte Herzberg, die außerdem noch auf Mayra Erdbrügger (Fußverletzung) und Alisa Thoß (Trainingsrückstand) verzichten musste. Die Trainerin lobte aber auch das flüssige Angriffsspiel ihrer Mannschaft.

Nach dem 16:16 führten die Ahrensburgerinnen, die in der starken Kreisläuferin Nadine Grunwald mit sieben Toren ihre beste Werferin hatten, wieder das Kommando. Rückraumspielerin Lena David übernahm außerdem viel Verantwortung und erzielte fünf Treffer. Beim 25:20 (47. Minute) lagen die Gäste erstmals klar vorn. Den Sieg ließen sie sich nicht mehr nehmen. Herzberg: "Wir haben super gekämpft und sind mit der richtigen Einstellung aufgetreten. Ich hatte eigentlich nie Angst, dass das Spiel noch kippen könnte."

Der ATSV hat jetzt drei der vergangenen fünf Partien gewonnen und damit den Anschluss an das rettende Ufer wiederhergestellt. Allerdings geht das Zittern um den Klassenverbleib bei wahrscheinlich vier Absteigern weiter.

Am Sonntag (15 Uhr, Heimgartenhalle) empfängt Ahrensburg den Spitzenklub HSG Holstein Kiel/Kronshagen, gegen den die Herzberg-Schützlinge im Hinspiel beim 21:33 die bislang höchste Saisonniederlage kassiert hatten. Zuvor treten die Stormarnerinnen aber bereits am Mittwoch (20.30 Uhr, Norderschulweg) beim drei Klassen tiefer in der Bezirksliga spielenden TuS Finkenwerder als klarer Favorit im Pokal-Achtelfinale an. Außenspielerin Melanie Schlüter steht aus privaten Gründen nicht zur Verfügung.

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Bianca Schuster (7/4) und Carolin Fischer (4/1).