Basketballspielerin des Ahrensburger TSV überzeugt Bundestrainerin Alexandra Maerz und schafft Sprung in den erweiterten U-16-Nationalkader

Glinde/Ahrensburg. Als der Hamburger Landesauswahltrainer Carsten Schittkowski vor anderthalb Jahren nach Ahrensburg gewechselt war, sollte dies der Beginn einer neuen Basketballhochburg im Nordosten Hamburgs sein. Mittlerweile wurde die Damenmannschaft des Ahrensburger TSV in der Zweiten Regionalliga Nord-West deutlich verjüngt, das U-17-Mädchenteam spielt in der Jugendbundesliga Nord (WNBL) und mit Clara Schwartz hat eines der größten Basketballtalente des Vereins nun den Sprung in den erweiterten Nationalkader der deutschen U-16-Auswahl geschafft.

Bei einem dreitägigen Lehrgang im Bundesleistungszentrum Berlin-Kienbaum war die 15-Jährige eine von 32 Korbjägerinnen des Jahrgangs 1996, die antraten, um in den vorläufigen 20er-Kader aufgenommen zu werden. "Ich wollte es unbedingt schaffen und zeigen, was ich kann", sagte die Glinderin, die auch Bundestrainerin Alexandra Maerz mit ihrer Dynamik überzeugte. In fünf Trainingseinheiten von jeweils zweieinhalb Stunden achtete der Coach aber vor allem auch auf die technischen Fähigkeiten der Nachwuchsspielerinnen.

Die hohe Belastung war für Clara, die eine Sportklasse der Stadtteilschule am Hamburger Alten Teichweg (Lieblingsfach: Englisch) besucht, nicht neu . Insgesamt kommt sie so auf acht Trainingseinheiten in der Woche. "Ich habe keinen Tag trainingsfrei, aber es macht mir weiter viel Spaß. In Ahrensburg bin ich richtig glücklich", sagte das Talent, das als Guard und Flügelspielerin eingesetzt werden kann.

Clara spielt ihre zweite Saison beim Ahrensburger TSV. Bei den Damen in der Zweiten Regionalliga Nord-West ist sie aktuell mit 59 Punkten in sieben Spielen zweitbeste Werferin. Seit dieser Spielzeit läuft die 1,76 Meter lange Akteurin auch im Ahrensburger U-17-Team in der Jugendbundesliga auf. In sieben Spielen erzielte die Stormarnerin dabei 81 Zähler. Allerdings kämpft sie derzeit auch mit beiden Mannschaften um den Klassenerhalt. "Die Entwicklung in Ahrensburg läuft sehr gut für mich. Im nächsten Jahr werden wir auch mehr Siege holen", sagte die Stormarnerin.

"Clara hat sich enorm weiterentwickelt. Sie besticht vor allem mit ihrem Körpereinsatz", sagt der Sportliche Leiter des ATSV, Stefan Möller. Auch ihre WNBL-Trainerin Angela Niack-Thänert ist begeistert, welche Rolle die Teenagerin bereits eingenommen hat: "Claras großer Vorteil ist ihre starke Athletik. Im WNBL-Team ist sie zusammen mit Jasmin Zimmermann die herausragende Spielerin. An ihrer Treffsicherheit muss sie aber noch arbeiten."

Clara hatte bereits als Fünfjährige mit dem Basketball bei der TSV Reinbek begonnen und schwärmt für Deutschlands Ausnahmespielerin Linda Fröhlich, die in den USA als Profispielerin für Chicago Sky aufläuft. In den (Sommer- und Herbst-) Ferien reitet Clara gerne zusammen mit einer Freundin an der Nordsee, doch nach Weihnachten fährt die Glinderin mit ihren Eltern zunächst für eine Woche nach München, um Verwandte zu besuchen.

Der U-16-Nationalkader soll in Kürze auf 24 Spielerinnen erweitert werden. Clara wird im Mai am nächsten Lehrgang teilnehmen, wonach das Team nur noch aus 16 Akteurinnen bestehen soll. Dann soll es auch Testspiele, beispielsweise gegen Luxemburg, geben. Bei der U-16-Europameisterschaft vom 12. bis 22. Juli 2012 in Ungarn werden dann lediglich zwölf Spielerinnen für Deutschland auflaufen. Clara muss also weiter fleißig an sich arbeiten, um dann tatsächlich bei der EM dabei sein können.

Doch hinter der 15-Jährigen stehen schon die nächsten Ahrensburger Talente in den Startlöchern, um vielleicht einmal das deutsche Trikot tragen zu dürfen. Ihre WNBL-Teamkolleginnen Merle Bitter, Jasmin Zimmermann und Kaja Witkowski wurden für den Sichtungslehrgang des Jahrgangs 1997 vom 26. bis 30. Dezember erneut in Berlin-Kienbaum nominiert. Auch dies ist für die Basketballhochburg Ahrensburg ein weiterer Erfolg.