Der Tischtennisspieler des TSV Bargteheide bestreitet beim Winterturnier der TTG 207 insgesamt 32 Matches und gewinnt den Jungen-Wettbewerb.

Ahrensburg. Sven Borowski ist einer jener Verrückten, die sich jedes Jahr wieder zwischen Weihnachten und Silvester beim Tischtennis-Winterturnier der TTG 207 in Ahrensburg austoben. Vier Tage dauerte die Mammutveranstaltung, an drei Tagen war der 17-Jährige dabei und trat zu insgesamt 32 Spielen an die Platten. So erfolgreich wie dieses Mal war er noch nie: Der Spieler des TSV Bargteheide gewann den Einzelwettbewerb der Jungen, bei den Herren B und im Jugend-Mixed (mit Hjördis Denker vom TuS Esingen) kam er jeweils auf den Silberrang.

"Vor allem der zweite Platz bei den Herren B war aus meiner Sicht überraschend gut", sagte Sven, der sich lediglich Benjamin Winter (VfL Oldesloe) im Finale mit 1:3 geschlagen geben musste. Der imposante Pokal, den er für seinen Sieg bei den Jungen (3:2 im Endspiel gegen Patrick Masur vom Meiendorfer SV) bekam, entschädigte aber allemal für die beiden Finalniederlagen.

Der Zwölftklässler des Kopernikus Gymnasiums Bargteheide (Lieblingsfächer: Sport und Geografie) spielt im zweiten Bargteheider Herrenteam in der Landesliga, das mit 18:0 Punkten souveräner Spitzenreiter ist. Sven möchte mit seinem Team unbedingt in die Verbandsliga aufsteigen. "Vielleicht klappt es ja, und ich kann später in der Ober- oder sogar in der Regionalliga spielen", sagte er. Sven hat nicht nur eine Begabung für das Tischtennis, er gehört auch der Tennis-Bezirksligamannschaft des Bargfelder SV an und spielt auch gerne mit Freunden Fußball. Wenn es seine Zeit erlaubt, schaut er sich Fußball-Bundesliga-Heimspiele des Hamburger SV am Volkspark live im Stadion an.

Priorität habe aber Tischtennis, stellt der Teenager klar. Sven schwärmt für den dänischen Topspieler Michael Maze, den Europameister von 2009. "Der hat einfach ein überragendes Ballgefühl. Meine Stärke ist sicher der Kampfgeist. An meiner Bewegung muss ich aber noch arbeiten und im Spiel auch aggressiver werden", so Sven, für den die vielen Partien in Ahrensburg gerade recht kamen, um sich auf die anstehende Rückrunde vorzubereiten. "Das Turnier ist immer gut organisiert. Auch die Qualität der Spiele hat mir gefallen."

Das Turnier wurde bereits zum 43. Mal ausgetragen und war so nur möglich, weil 40 Helfer sich fast pausenlos um den Ablauf kümmerten. Einer von ihnen war Florian Keck, der bei der TTG 207 seit August ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolviert. Der 18-Jährige trainiert Jugendspieler und leitet vier Tischtennis-Arbeitsgemeinschaften an Ahrensburger Grundschulen. Außerdem leistet der Ahrensburger viel Organisationsarbeit im Verein, beispielsweise beim Zusammenstellen des Büfetts bei Heimspielen. "Dieser Job ist definitiv nicht langweilig. Manchmal wünsche ich mir stattdessen mehr Ruhe", sagte der Stormarner, der aber auch beim Winterturnier kaum Verschnaufpausen fand. Keck gehörte dem Teil des Organisationsteams an, der sich um die Spielleitung kümmerte.

Keck nahm aber auch als Aktiver teil. Er gewann bei den Junioren im Einzel (3:0 im Finale gegen Mats Tokarek vom Hamburger SV) und im Doppel (3:0 im Endspiel gegen Tokarek/Wladislaw Prakopenka vom Meiendorfer SV). Zwar schied er im Herren-A-Wettbewerb im Einzel-Achtelfinale gegen den späteren Sieger Florian Ihde (TSV Schwarzenbek) aus, doch siegte er zusammen mit seinem Vereinskollegen vom TSV Bargteheide, Torben Markscheffel, auch bei den Herren A im Doppel. Keck: "Das lief sehr gut für mich. Die Pause nach meinem Negativlauf zuvor bis zum Turnier hat mir gut getan."

Er war vor dieser Saison von den Tischtennis-Freunden Bergedorf/Vier- und Marschlande aus der Oberliga nach Bargteheide in die Regionalliga gewechselt und kassierte nach zwei Siegen aus den ersten drei Matches zuletzt elf Pleiten in Folge. Seine Mannschaft ist derzeit nur Tabellenvorletzter, mit 5:13 Zählern aber punktgleich mit dem auf dem Relegationsplatz liegenden SSV Landsberg. Aufgrund seiner schwachen Bilanz rutscht Keck zur Rückrunde zwar von Position drei auf sechs ab, doch an den Klassenerhalt glaube er weiter. "Wir haben den Vorteil, gegen die direkten Abstiegskonkurrenten noch zu Hause spielen zu dürfen."

Torben Günter, einer der Cheforganisatoren des Turniers, zählte am Ende 1329 Starter. "Das ist eine Steigerung von mehr als 100 im Vergleich zum Vorjahr. Damit sind wir zufrieden", sagte der Ahrensburger, der sich vor allem über die großen Teilnehmerfelder bei den Herren A (130) und Herren B (137) freute. "Auch bei den Damen ist es voller geworden. Allerdings sehe ich bei den Damen A noch Luft nach oben."

Ein neues Auslosungssystem habe dazu geführt, den zeitlichen Ablauf zu straffen. So wurden der Brettchen-Cup um 2:45 Uhr in der Nacht mit 75 Minuten eher als Vorjahr und die Herren-A-Konkurrenz um 23.30 Uhr mit 90 Minuten früher als in 2009 beendet. Torben Markscheffel und Daniel Cords (SV Siek) klagten aber dennoch über teilweise lange Wartezeiten. Cords: "Nach einem Spiel hat man bis zu einer Stunde Pause."

Das 44. Turnier findet vom 27. bis 30. Dezember 2012 statt. Die beiden abschließenden Turniertage fallen dann auf ein Wochenende. Günter: "Das sollte uns einen weiteren Schub geben. Ich erhoffe mir, 100 Starter mehr als dieses Mal begrüßen zu dürfen."