Kathrin Schippmann möchte am Chicago-Marathon teilnehmen, Udo van Stevendaal träumt vom Hawaii-Triathlon.

Bad Oldesloe. Die eine ein Marathon-Ass, der andere ein Ironman, zwei Ausdauersportler, die zuletzt vor allem im Wartezimmer einen langen Atem brauchten. Nun lachten sie glücklich nach den ersten Kreismeisterschaften der Leichtathleten in diesem Sommer: Kathrin Schippmann (VfL Oldesloe) und Udo van Stevendaal (SV Großhansdorf) sind wieder da, als Sieger über 21,1 Kilometer und mit großen Plänen für eine Saison, die noch ganz am Anfang steht.

Lange war Schippmann nicht wieder richtig in Schwung gekommen nach zwei Ermüdungsbrüchen im Becken, nun will sie es noch einmal aufnehmen mit dem Chicago-Marathon, mit dem sie so viel Pech hatte in der Vergangenheit: Einmal nur Zuschauerin gewesen wegen der Verletzung, einmal aufgegeben im vergangenen Herbst, dieses Jahr nun will sie zurückschlagen, am liebsten mit einer neuen Bestzeit. "Klar, die nehme ich mir vor, und ich glaube, sie ist auch möglich", sagte die 39-Jährige. Den Flug hat sie längst gebucht, sie ist voller Optimismus.

Den Kreistitel bei der 32. Auflage des vom Spiridon-Club Bad Oldesloe organisierten Travelaufs holte Schippmann noch im Spargang. "So richtig zufrieden war ich nicht mit dieser Zeit", sagte sie nach 1:29,10 Stunden im Ziel. Auf der ersten Hälfte der Wendepunktstrecke blies ihr der kräftige Gegenwind ins Gesicht, auf dem Rückweg Richtung Kurparkstadion fehlte vielleicht auch der letzte Spritzer Motivation. "Es war ja keine große Konkurrenz da", sagte Schippmann.

Dass die Schnelligkeit noch fehlt, ist auch eine Folge des harten Winters. Zweimal stürzte Stormarns schnellste Marathonläuferin im Training auf Schnee und Eis, an einigen Tagen musste sie ganz aussetzen. Van Stevendaal, der Triathlet, hat die gleiche Erfahrung gemacht, vor allem das Radtraining kam zu kurz. "Der Travelauf war wie eine Übungseinheit", sagte der 41-Jährige. "Es gab keine Positionskämpfe, das fand ich etwas öde."

Umso interessanter soll seine Saison noch werden, mit drei Jahren Verspätung will sich van Stevendaal seinen großen Traum erfüllen: Hawaii, das Ironman-Finale, sein Ziel seit langer Zeit. Als er 2007 bei der Qualifikation in Frankfurt gescheitert war, sollte das sein letzter Versuch gewesen sein. Jetzt hat ihn das Fieber noch einmal gepackt: Stichtag 4. Juli, wieder in der Main-Metropole. "Doch die Trauben hängen hoch, ich mache mir keine Illusionen. Es wird sehr schwierig", sagte van Stevendaal. Voraussetzung ist endlich wieder eine beschwerdefreie Saison, nicht so wie 2009, als er erst mit dem Fahrrad stürzte, ihn dann ein Infekt zu einer Pause zwang.

Insgesamt 357 Starter machten den Travelauf auch in der 32. Auflage zu einem Erfolg. Über zehn Kilometer (keine Kreismeisterschaft) lagen am Ende ebenfalls zwei Triathleten vorn, Stephan Bergermann (TSV Bargteheide) siegte vor Klubkamerad Patrick Raabe. Bei den Frauen freuten sie sich beim Spiridon-Club über einen Heimsieg: Anna Prieske triumphierte nach 40:01 Minuten mit großem Vorsprung