Die Herren Kim und Lim werden schon bald das Publikum der Schleswig-Holstein-Liga mit manch Köstlichkeit verwöhnen, mit Fußball-Spezialitäten aus Asien unter dem Wappen des SV Eichede.

Nicht nur Trainer Hans-Friedrich Brunner ist sich da sicher, jeder sagt das, der sich schon einen Eindruck hat verschaffen können von den Koreanern, deren sportliche Heimat nun erst einmal in der Stormarner Provinz liegt. Kim Bumjoon, Defensivmann mit dem Potenzial, ein Verteidiger der Sorte "eisenhart" zu werden, bewies in der Hinrunde schon in Eichedes Kreisliga-Elf sein Können und ist nun endlich spielberechtigt für die erste Mannschaft. Offensivkraft Lim Chungman, den sie beim SVE schon jetzt eine "Rakete" nennen, wartet noch auf seine Einsatzgenehmigung für die Punktrunde, gab beim 1:3 (0:1) gegen den FC St. Pauli II (Regionalliga) aber immerhin schon mal sein Testspieldebüt.

Brunner ist überzeugt von seinen beiden Fernost-Importen, auch Bumjoons Fehler vor einem der Gegentreffer schmälerte seine Vorfreude auf dessen Auftritte nicht. Chungman, ebenso wie sein Landsmann über eine Kooperation mit dem in Hamburg ansässigen Deutsch-Koreanischen Kultur- und Sportverein zum SVE gekommen, deutete seine Schnelligkeit an, doch vergaß er in der Aufregung und im Übereifer seines ersten Einsatzes manches Mal noch den Ball. Nach ihm gefragt, setzte Brunner ein Grinsen auf, das so etwas wie diebische Vorfreude verriet. "Ich tippe mal", sagte der Coach, "dass Lim richtig Alarm machen kann."

Was sonst so zu sehen war auf Kunstrasen am Gramkowweg, war noch nicht viel nach Wochen des Trainings und zuvor erst einem Testspiel. Brunner stellte gleichwohl eine Steigerung fest im Vergleich zum 0:1 acht Tage zuvor gegen Altona 93. "Es war vor allem gut, wie wir in der ersten Halbzeit gegen den Ball gearbeitet haben", sagte er. Dabei fehlte mit dem verhinderten Jacob Rienhoff einer der Stützpfeiler der Eicheder Defensive.

Drei Torchancen boten sich dem SVE, einmal vergab Fabian Kolodzick, einmal Kevin Kranik, im dritten Versuch klappte es dann doch noch mit dem Ehrentreffer gegen den hohen Favoriten. Benedikt Pliquett, der unter anderem beim SSC Hagen Ahrensburg und beim VfL Oldesloe ausgebildete Stormarner im St.-Pauli-Tor, stürmte ein wenig zu ungestüm aus seinem Kasten und erwischte dabei Jascha Fahrenkrog, vom Elfmeterpunkt aus traf dann René Wasken (87. Minute).

Auf das Debüt von Bumjoon und Chungman in der Schleswig-Holstein-Liga müssen Stormarns Fußballfans ein wenig wohl noch warten, im Moment jedenfalls deutet alles darauf hin, dass auch das für den kommende Sonntag geplante Heimspiel gegen den SV Henstedt-Ulzburg wegen widriger Platzverhältnisse ausfällt. Stattdessen üben die Steinburger am Sonnabend (16 Uhr, Zollenspieker) in Hamburg gegen den SC Condor.