Reinbeks Platzwart Heinz Konietzko räumt ein Grand-Spielfeld, damit wenigstens trainiert werden kann.

Ahrensburg. Zwölf Uhr mittags, Heinz Konietzko stellt seinen Trecker ab, endlich Pause. Drei Stunden lang hat der Platzwart der TSV Reinbek Schnee vom Grand-Spielfeld im Paul-Luckow-Stadion geräumt, weit ist er nicht gekommen. "Aber es hilft ja nichts. Wenn es erst taut, kann ich da mit dem Trecker nicht mehr rauf", sagt er. "Und so können die Fußballer dort demnächst wenigstens wieder trainieren." Vom Winter hat Konietzko längst die Nase voll, spätestens seit er vor ein paar Tagen das Dach der gesperrten Uwe-Plog-Sporthalle vom Schnee befreien musste.

Die Fußballer wollen nach einer langen Winterpause endlich wieder kicken, doch Stormarns Platzwarte stellen düstere Prognosen. "Mitte März könnte es auf dem Rasen vielleicht wieder losgehen", sagt Konietzko, "auf unserem Grandplatz schon etwas früher." Doch selbst auf den sogenannten "Allwetterplätzen" wird es noch dauern, bis ein geregelter Spielbetrieb wieder möglich ist.

Vor Anfang März, sagt Platzwart Karl-Heinz Wedeking, könne wohl selbst auf den Kunstrasenfeldern des Ahrensburger Stormarnplatzes nicht gespielt werden: "Wir brauchen mindestens eine Woche richtiges Tauwetter, acht bis zehn Grad und keinen Nachtfrost."

Die Plastikspielflächen zu räumen, sagt Wedeking, sei keine Alternative, Granulat und Quarzsand würden dann zwischen den Kunststoffhalmen herausgebürstet. "Es besteht sogar die Gefahr, die Fasern herauszureißen, weil die fest an die Eisschicht angefroren sind." Und auch das Spielen auf Schnee, so wie es früher einmal üblich war, wird nicht mehr gern gesehen. Im Dezember, sagt Wedeking, habe er nach den ersten Schneefällen Torräume und Linien freigeschippt. "Dann kam der Schiedsrichter und hat wegen Verletzungsgefahr nicht angepfiffen."

Marco Schier, als ehemaliger Platzwart und jetziger Trainer des Verbandsligaklubs TSV Bargteheide ebenfalls ein Mann vom Fach, ist da zwar anderer Meinung: "Mit dem entsprechenden Gerät wäre es ja möglich, den Schnee bis auf eine einen Zentimeter dicke Schicht zu räumen, um wenigstens eine ebene Fläche zu bekommen", sagt er. Was den Punktspielbetrieb auf Rasenplätzen angeht, ist er indes sogar noch pessimistischer als Konietzko: Vier bis sechs Wochen, so seine Vorhersage, werde es noch dauern.

Willi Dau, Platzwart des SV Eichede, hat sich entschieden, zumindest einen der drei Plätze des Dorfvereins so gut es geht für den Trainingsbetrieb herzurichten. "Es gibt aber nur eine Möglichkeit, wenn wir nichts kaputt machen wollen: Wir sorgen dafür, dass der Schnee fest und eben ist", sagt er. Für die anderen beiden Felder, bedeckt von einer 16 Zentimeter dicken Schicht, gilt "Betreten verboten". Dau: "Der Schnee darf nicht festgetreten werden. So taut er dann später schneller weg."

Und was sind die optimalen Bedingungen, damit bald wieder gespielt werden kann? Die Experten sind unterschiedlicher Meinung. "15 Grad plus und Sonne", sagt Konietzko, Dau wünscht sich zum Tauwetter erst einmal Regen, damit der Schnee weggespült wird.

Bei allem Ärger, den der Schnee den Fußballern bereitet, hat er für die Platzwarte dann irgendwie auch etwas Gutes. "Wenn man draußen nichts machen kann, ist endlich Zeit, Instandhaltungsarbeiten an den Gebäuden auszuführen", sagt Konietzko. Doch dann muss er doch erst einmal wieder raus auf den Fußballplatz. Auf seinen Trecker, um Schnee zu räumen.