Was nach einem souveränen Auswärtssieg aussieht, war tatsächlich doch nicht mehr als eine Pflichterfüllung. So schlichen die Handballer des Ahrensburger TSV nach dem 30:20 (12:11) beim Barmstedter MTV mit gesenkten Häuptern in die Kabine.

Grund für die betretenen Mienen waren 18 schwache Minuten gegen Ende der ersten und zu Beginn der zweiten Hälfte. "Da haben wir kopflos gespielt. Das ärgert mich richtig", sagte Spielertrainer Roman Judycki, der mit vier Toren zu den erfolgreichsten Werfern seiner Mannschaft zählte.

Aber auch er ließ sich von der zwischenzeitlichen Verunsicherung anstecken, schloss einige Male zu überhastet ab. Der Gegner war nach dem Verlust seines kürzlich zum TSV Ellerbek in die Regionalliga gewechselten Haupttorschützen Andreas Butzmann aber zu schwach, um dies zu seinem Vorteil zu nutzen.

Anfangs waren es bei den Ahrensburgern vor allem die Außenspieler Markus Fraikin und Robin Hoth, die mit guten Aktionen gefielen. Fraikin gelang sogar sein 1000. Treffer im ATSV-Trikot. Später zeichneten sich auch der zweifache Torschütze Danny Farell mit seiner Wendigkeit auf der Spielmacherposition, der bullige Christoph Reetz (vier Tore) im Rückraum sowie Torwart Raphael Orth mit 14 Paraden aus.

Torjäger Christoph Palder trat zumindest als Vollstrecker kaum in Erscheinung. Der Rückraumspieler, der heute 30 Jahre alt wird, wurde in der ersten Halbzeit kurz gedeckt und warf nur zwei Tore. Nach der Pause blieb er stark erkältet auf der Bank. "Ich war mit meiner Leistung trotzdem zufrieden, weil ich diesmal andere gut freigespielt habe", so der mit 120 Treffern Führende der Liga-Torschützenliste. Seine persönliche Platzierung in der Übersicht der besten Werfer sei ihm aber nicht wichtig, lieber würde er in der Tabelle mit seiner Mannschaft besser dastehen. Palder: "Die Abstimmung zwischen Abwehr und Torwart funktioniert weiter noch nicht richtig. Uns fehlt es insgesamt an Souveränität."

Obwohl noch sechs Spiele zu absolvieren sind, beschäftigt sich der wurfgewaltige Hüne gedanklich bereits mit der kommenden Saison. In der neuen Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein zu spielen, bezeichnet er als "interessant" - die Qualifikation ist für die Ahrensburger in dieser Saison allerdings kaum noch realisierbar.

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Markus Fraikin (6), Robin Hoth (5), Philipp Köhler (4/1), Ingolf Gonschorek (2/1) und Said Evora (1).