Drei deutsche Titel hat er schon - dieses Jahr soll für den Mannschaftsweltmeister aus Trittau der vierte folgen.

Trittau. In diesem August will Stephan Koch Geschichte schreiben. Viermal hintereinander deutscher Meister werden - das hat noch kein Fahrsportler geschafft. Dem 40-Jährigen vom RFV Trittau könnte dieses Kunststück in Biblis gelingen.

Doch bis dahin ist es noch einer weiter Weg. Derzeit haben seine drei Ponys Braakmoor Clowny Clark, Braakmoor Conan und Olivin Diabolo Winterpause - Koch selbst auch. "Alle vier haben gerade für drei Monate Urlaub, dies war wirklich nötig", so der Serienmeister. Familie und Freunde seien im vergangenen Jahr zu kurz gekommen, zu intensiv waren seine Vorbereitungen auf die Weltmeisterschaften in Greven.

Nach seiner Arbeit für ein Brandschutzunternehmen mit Sitz in Kaltenkirchen, bei dem er im norddeutschen Raum vor allem für Schulungen zuständig ist, steht für den Fußballfan des Hamburger SV in der Regel täglich noch drei Stunden Training an. Daran wird sich auch in diesem Jahr nichts ändern. Der große Erfolg aus 2009, als er mit der deutschen Auswahl erstmals Mannschafts-Weltmeister wurde, hat ihm schließlich einen zusätzlichen Schub gegeben.

Doch noch dürfen sich seine Ponys auf dem Sängerberg bei Trittau ausruhen. Sie werden liebevoll gepflegt von seinen Eltern, die dort einen kleinen Hof gepachtet haben. Überhaupt geht es auch bei Wettkämpfen sehr familiär zu. Kochs Frau Jasmin (39) ist als Beifahrerin auf der Kutsche stets dabei. Und auch ihr gemeinsamer Sohn Jordan (10) dreht bereits seine ersten Runden mit den Zweispännern. Nur am Reiten findet der Trittauer Familienvater im Gegensatz zu seiner Frau kein Gefallen.

Geld verdienen ist für Fahrsportler mit ihrem Hobby nicht möglich - es ist sogar ein teures Vergnügen. "Eine Kutsche kostet zwischen 3000 und 30 000 Euro, je nach Ausstattung", sagt der Weltmeister, der mit seiner Familie in einem Reihenhaus in Hamburg-Rahlstedt wohnt. Viel Zeit für weitere Freizeitbeschäftigungen bleibt ihm kaum, aber er ist zumindest Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Rahlstedt.

Mit zu löschenden Bränden kennt er sich also aus, er selbst brennt darauf, 2011 zum zweiten Mal an einer Weltmeisterschaft (in Ungarn) teilzunehmen. Dafür muss er sich aber bei Wettkämpfen den zwei Bundestrainern präsentieren, die ihren Kader erst kurz vor wichtigen Turnieren nominieren. Setzt Koch seine Erfolgsserie der vergangenen Jahre auch bis Mitte 2011 fort, werden sie an ihm aber erneut nicht vorbeikommen.