“Ich werde das ATSV-Trikot immer in Ehren halten“, sagte die 21 Jahre alte norddeutsche Meisterin.

Ahrensburg. Der Ahrensburger TSV hat sein Zehnkampfteam weiter verstärkt, nach dem ehemaligen deutschen Meister Christopher Hallmann (Kieler TB) und dem U-20-Europameister Matthias Prey (Hamburger SV) hat auch Tim Ahnfeldt vom PSV Eutin seine Zusage gegeben. Die Unterschrift des 28-Jährigen sei ein weiterer Schritt, "den Zehnkampf in Schleswig-Holstein an einem Ort zusammenzufassen", sagte Leichtathletik-Abteilungsleiter Michael Brackenwagen.

Vor allem aber hat der Klub dieser Tage eine schlechte Nachricht zu verkraften: Weitsprung-Ass Nadja Käther, das erfolgreichste Eigengewächs in der Geschichte des ATSV, startet von der kommenden Saison an für den Hamburger SV. Mit ihr schließt sich Hochspringer Marcel Roßberg dem Großverein aus der Hansestadt an.

Brackenwagen bedauerte den Wechsel zwar, "wir gehen aber absolut im Guten auseinander", sagte er. "Nadja brauchte Planungssicherheit, um Sport und Studium optimal vereinbaren zu können. Wir konnten sie finanziell sicher nicht in der Weise begleiten, wie es dem HSV möglich ist."

Die 21 Jahre alte Käther hatte ihre persönliche Bestleistung in diesem Jahr auf 6,38 Meter gesteigert, den norddeutschen Meistertitel der Frauen und Bronze bei den deutschen Juniorenmeisterschaften gewonnen. In Hamburg trägt sie künftig das gleiche Trikot wie Weitsprung-Europarekordler Sebastian Bayer, der aus Bremen an die Elbe kommt.

Käther, die in Hamburg auf Lehramt studiert, aber weiterhin in Ahrensburg wohnt, stellte den Wechsel als Konsequenz einer aus ihrer Sicht nicht zufriedenstellenden Saison mit nur einer geringfügigen Steigerung ihrer Bestleistung dar. "Wir haben überlegt, was schiefgelaufen ist", sagte sie. "Das Ergebnis ist, dass Ich einfach den Kopf frei bekommen muss für den Sport. Der HSV macht das mit einem lukrativen Angebot möglich."

Der Abschied aus ihrer sportlichen Heimat sei ihrer allerdings nicht leicht gefallen. "Ich habe den Menschen dort viel zu verdanken und werde das ATSV-Trikot immer in Ehren halten", sagte sie. Der HSV gibt Käther die Möglichkeit, weiterhin unter ihrem Coach Sven Schroeder zu trainieren, zu dessen Trainingsgruppe auch Roßberg zählt.

Mit der Verpflichtung der drei Zehnkämpfer und dem damit verbundenen finanziellen Aufwand für den ATSV stehe der Weggang Käthers und Roßbergs nicht in Zusammenhang, sagte Brackenwagen.

"Das sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe", versicherte auch Käther. "Im Verein gibt es eine große Zehnkampf-Liebe, und das ist so auch in Ordnung."