Einfallslose Vorstellung der Stormarner im Verfolgerduell. “An den Ausgleichstreffer hatte ich selbst nicht mehr so recht geglaubt“, gibt Trainer Hans-Friedrich Brunner zu.

Steinburg. Die Erinnerungen an das Spektakel sind längst verblasst, zum Glück, sagen sie beim SV Eichede. Ein wenig aber wird dieser Tag Hans-Friedrich Brunner wohl immer im Gedächtnis bleiben, seine Heimpremiere als Trainer der Steinburger. Am 7. Juni 2008 hatte sich der SVE mit einem denkwürdigen 1:10, seiner höchsten Pleite überhaupt in der Schleswig-Holstein-Liga, als Absteiger in die Sommerpause verabschiedet, lähmendes Entsetzen herrschte damals bei dem Dorfklub. Gestern, nach dem Wiedersehen im Ernst-Wagener-Stadion, mischte sich dann auch ein wenig Wut in die Freude über den späten Ausgleich zum 1:1 (0:1)-Endstand.

Mannschaftskapitän Malte Buchholz jedenfalls beklagte die defensive Spielweise der Gäste in einem von Taktik geprägten Spitzenspiel. "Was soll man dagegen machen?", fragte er, Ratlosigkeit, die sich zuvor im Auftritt der Eicheder ausgedrückt hatte. Ein Pfostentreffer von Fabian Kolodzick, der mehr dem Zufall entsprang, das war die einzige Chance der Gastgeber - bis dann fünf Minuten vor Schluss Simon Marwege von der linken Seite flankte: Der Ball war lange in der Luft, und trotzdem durfte Kolodzick völlig freistehend per Kopf den Ausgleich erzielen.

Es war einer der ganz wenigen Fehler des Tabellenvierten aus Büdelsdorf, der selbst kaum einmal gefährlich in Tornähe kam, mit einem Treffer von Hendrik Ostermann aber verdient in Führung ging (17. Minute). "An das Unentschieden hatte ich selbst nicht mehr so recht geglaubt", sagte Brunner später, "es war sicher glücklich für uns, dass das Tor dann noch fiel."

Dass es kaum nennenswerte Chancen gab, lag vor allem auch an den zahlreichen kleinen Fouls, vielen Unterbrechungen, wenig Spielfluss. Eichede musste zudem nach 25 Minuten schon umstellen, als Linksverteidiger Tom Schildberg mit dem Verdacht auf Gehirnerschütterung in die Kabine ging. "Als Heimmannschaft muss man aber auch ein bisschen mehr Engagement zeigen als wir es getan haben", sagte Brunner. Kolodzick hing zudem ganz allein im Sturm in der Luft und blieb wirkungslos, bis mit Dennis Ratzlaff ein zweiter Angreifer kam.

Von denen, die dabei waren bei der Schmach von 2008, standen mit Sebastian Barsuhn und Torge Maltzahn diesmal nur zwei Spieler in der Anfangself, Jascha Fahrenkrog durfte später als Joker ran. Für sie und alle anderen blieb die Erkenntnis, dass Spiele gegen Büdelsdorf eher eine lästige Pflicht sind für Eichede, mehr als ein Remis gab es gegen Eider seit Jahren nicht zu holen. Diesmal kostete den SVE das Unentschieden den Sprung vorbei an Holstein Kiels Reserveteam auf Platz zwei - zumindest aber hielten die Steinburger ihre Gäste in der Tabelle auf Distanz.

SV Eichede: Draguhn - Schildberg (26. Jan-Ole Rienhoff), Marwege, Buchholz, Zimmermann - Ann (67. Ratzlaff), Barsuhn - Maltzahn (67. Fahrenkrog), Osmani, Wagner - Kolodzick.