Wahrscheinlich werden sie einen Reisebus mieten und dann alle zusammen fahren, das hat ihnen schon einmal Glück gebracht - Fußball und Aberglaube gehören häufig ja ganz eng zusammen. Noch aber stehen die Planungen am Anfang.

Trittau. "Ganz ehrlich, wir haben uns keine Gedanken gemacht, was das jetzt alles bedeutet", sagt Michael Neumaier, der Trainer, Betreuer und Manager der Mannschaft. Wer hätte auch ahnen können, dass der TSV Trittau einmal zu den erlesenen Teilnehmern des deutschen Supercups zählen würde.

Als "Triumph von Henstedt-Ulzburg" geht der Erfolg in die Vereinsgeschichte ein, dort haben die Trittauer Altherrenfußballer (Ü 32) das Supercup-Finale von Schleswig-Holstein und den inoffiziellen Landesmeistertitel gewonnen. Es war eine spannende Auseinandersetzung, Matthias Albrecht traf per Foulelfmeter, Oliver Lindenblatt erhöhte, der Gegner verkürzte zum 2:1-Endstand. Die Bewertungen der Partie fielen anschließend ziemlich unterschiedlich aus, beide Seiten reklamierten für sich, die bessere Mannschaft gewesen zu sein, den Stormarnern war es egal: Qualifikation für das Bundesfinale geschafft, sie feierten ihren Sieg und werteten ihn als faustdicke Überraschung, so wie schon das 3:0 im Halbfinale über die Möllner SV nach Toren von Albrecht, Kolja Klement und Maik Augustin.

Der Klub hat sein Ü-32 und sein Ü-40-Team verschmolzen, "wir sind einfach nicht mehr genügend Leute", sagte Neumaier. Als einziges Ziel für die Punktrunde hat sich der Kreismeister gesetzt, zu jeder Partie eine spielfähige Elf stellen zu können. Einmal in der Woche trifft sich ein Teil des Teams zum Kicken, "richtiges Training wie bei vielen anderen Klubs gibt es bei uns nicht", so Neumaier. Alle Konzentration galt nur dem Supercup. Für Neumaier war der Erfolg das Ergebnis besonderer Motivation: "Das war entscheidend in diesen beiden Spielen, in die wir alles hineingelegt haben."

Was nun kommt, wissen die Trittauer also selbst noch nicht so genau, nur ihr Fahrtziel kennen sie: Mitte Juni 2010 spielen sie auf der Anlage des TSV Limmer (Niedersachsen), 32 Teams aus dem gesamten Bundesgebiet kommen dort zusammen. Eine Siegchance hat der TSV eher nicht - aber auf der Rückfahrt wird der Reise- wieder zum Partybus, so wie nach dem Triumph von Henstedt-Ulzburg.