Beim FC Voran Ohe kehrt allmählich wieder Ruhe ein. Mit dieser Erkenntnis verließen die knapp 80 Mitglieder die nur 40 Minuten dauernde außerordentliche Jahreshauptversammlung.

Reinbek. Fußball- und Tennisabteilung hatten zwei Anträge eingereicht, die zur Abstimmung kommen sollten. Gefordert wurde die Abwahl des Zweiten Vorsitzenden Heinz Pich. Nach einem Treffen von Vertretern beider Sparten mit Vorstandsmitgliedern im Vorwege der Versammlung wurde der Antrag jedoch zurückgezogen. "Die Teilnehmer einigten sich, die Auseinandersetzungen zu beenden und die Kommunikation untereinander zukünftig zu verbessern", gab der etwa 1400 Mitglieder zählende Verein bekannt.

Die anvisierte Abwahl Pichs war die Folge des Kaufs einer 21 000 Euro teuren Schließanlage für das Vereinsgelände am Amselstieg - in Auftrag gegeben vom geschäftsführenden Vorstand. Der hohe Kaufpreis war auf heftige Kritik im Klub gestoßen. So argumentierte Klaus-Peter Bahr, stellvertretender Leiter der Fußball-Abteilung: "Eine herkömmliche Anlage kostet nur zwischen 4000 und 5000 Euro." Ziel der Antragsteller ist es, dass künftig bei Ausgaben von mindestens 5000 Euro die Zustimmung des erweiterten Vereinsvorstands erforderlich ist. Die Anwesenden entschieden aber lediglich mit großer Mehrheit, dass sich eine bereits bestehende Arbeitsgruppe "Satzung" mit einem veränderten Passus beschäftigen soll.

"Ich bin glücklich, dass Heinz Pich unserem Vorstand erhalten bleibt", sagte Vereinschef Horst Kucz. Bei der nächsten turnusmäßigen Jahreshauptversammlung (bis Ende März 2010) müssen zweiter Vorsitzender, Beisitzer, Schatzmeister und Pressewart neu gewählt werden. Ob dann wieder Pich antreten wird, stehe noch nicht fest. "Der Vorstand würde Kandidaturen aus der Tennis- und Fußballabteilung für die zur Wahl stehenden Ämter begrüßen", so die offizielle Vereinserklärung.

Die Vorstandswahlen vom 30. September 2009 werden jetzt auch von den Mitgliedern der Fußball- und Tennisspielern akzeptiert. Beide Sparten hatten bemängelt, dass nicht ordnungsgemäß eingeladen worden sei und deshalb zwischenzeitlich sogar einen Anwalt zur Prüfung der Rechtslage eingeschaltet. Bereits am 27. März hatte eine Mitgliederversammlung stattgefunden, deren Wahlen später vom Vorstand wegen angeblicher Manipulation annulliert wurden.

Ronald Stein ist allerdings noch immer unzufrieden. "Ich hätte mir vom Vorstand wegen der überteuerten Schließanlage eine Entschuldigung gewünscht, stattdessen gab nur ein hämisches Grinsen", sagte der Fußball-Spartenleiter, der nun sogar erwägt, seinen Posten abzugeben. Stein sagt, er sehe im Verein "keine Basis und keinen Konsens mehr."