Ahrensburg. Zum zweiten Mal in dieser Saison gegen den TSV Zarpen, zum zweiten Mal 7:0, beim SSC Hagen Ahrensburg ist sogar das Spektakel standardisiert. Es war ein weiterer dieser beeindruckenden Auftritte des jungen Teams vom Braunen Hirsch in der Fußball-Kreisliga Stormarn, der Lohn war erstmals in dieser Saison sogar die Tabellenführung. Und doch steckte irgendwie auch ein schlechtes Omen in dieser Gala-Vorstellung: Aus dem Titelkampf im Kreispokalwettbewerb nämlich, in dessen Achtelfinale es auch schon zu einem 7:0 gegen Zarpen gekommen war, sind die Ahrensburger inzwischen ausgeschieden.

An derlei Quervergleiche wollte aber niemand denken beim SSC Hagen, es war ein Moment zum Genießen. "Vor ein paar Wochen sah die Situation ja noch ganz anders aus", sagte Trainer Georg Jobmann, sechs Punkte lag seine Elf schon hinter dem SSV Pölitz. Mit dem Sieg im Spitzenspiel schuf Ahrensburg die Grundlage für ein spannendes Meisterrennen, es scheint im Moment wenig zu geben, was den neuen Spitzenreiter aufhalten könnte. "So, wie wir aufgetreten sind, war das schon ziemlich gut", sagte Jobmann, der Tonfall verriet, dass er bewusst untertrieb.

In Pölitz, beim entthronten Tabellenführer, bemühten sie sich um eine positive Sichtweise der Dinge nach dem 2:2 gegen den SV Hamberge. "Jetzt haben wir den Kelch des Gejagten weitergereicht", sagte Sprecher Jens-Peter Ehrlich, "mal sehen, wie die anderen damit klarkommen." Dass im Moment auch das Quäntchen Glück zu fehlen scheint - Jan Bercht und Marius Ahle trafen in der Schlussphase statt zum Sieg nur den Pfosten -, hat seine Gründe, meint Ehrlich: "Die Einstellung ist im Moment nicht so da", sagte er. "Es wird Zeit, dass die Jungs die Kurve kriegen."

In der 14. Runde am kommenden Wochenende empfängt der SSC Hagen den Rümpeler SV, ein Eintrag im Spielplan, der viele einen neuen Torrekord dieser Saison erwarten lassen mag. Rümpel jedenfalls, mit Torwart Michael Spitzmacher (Finger gebrochen) im Sturm und später auch Co-Trainer Jens Laudi für den mit einer Bänderverletzung ausgeschiedenen René Haase, ging schon beim SV Eichede II mit 0:10 unter, einer Mannschaft, die inklusive ihrer beiden Trainer nur elf Mann aufzubieten hatte. Als sich eine Viertelstunde vor Schluss auch Stefan Peglow verletzte, musste Rümpel zu Zehnt zu Ende spielen. "Wir müssen uns jetzt irgendwie in die Winterpause retten", sagte Sprecher Torsten Schmitz, in Ahrensburg droht dem neuen Schlusslicht erst einmal der Untergang.

Der bisherige Tabellenletzte SV Hammoor feierte erstmals nach neun Partien wieder einen Sieg und verbesserte sich gleich um vier Plätze auf Rang zwölf, das 2:1 gegen den SV Türkspor bedeutete zugleich für die Oldesloer den Sturz in die Abstiegszone. Ein bisschen Aufbruchstimmung herrscht trotzdem beim Kurparkklub, Trainer Gökhan Akdemir gab die ersten Verstärkungen für die Rückrunde bekannt: Demnach kommen Emre Gülünoglu vom SV Preußen Reinfeld und Ali Yildirim von Eintracht Segeberg, zudem kehrt Zeki Doksan (pausierte zuletzt) nach einem halben Jahr in den Kader zurück.

Mit drei eher unerwarteten Punkten hat der Tabellenzehnte TSV Bargteheide II sein Konto beim 2:1 gegen den Neunten VfL Tremsbüttel aufgestockt, Thema war aber wieder das vor zwei Wochen beim Stand von 1:1 abgebrochene Spiel gegen den TuS Hoisdorf - zum einen weil mit Klaus Janssen (FSG Südstormarn) der gleiche Schiedsrichter wie damals im Sportzentrum pfiff, zum anderen weil den Bargteheidern die noch nicht öffentlich bekannt gegebene Entscheidung des Kreisfußballverbands zu Ohren gekommen ist: "Die Punkte sind weg", sagte Trainer Frank Witte, soll heißen: Die Partie wird, wohl weil ein Mitglied des TSV den Abbruch mit einer Attacke gegen Hoisdorfs Spieler Norman Habenicht verursacht haben soll, für den TuS gewertet. "Ob wir gegen das Urteil protestieren, werden wir in Kürze entscheiden", so Witte.