Der Tabellenführer hinkt hinterher, nicht fußballerisch, versteht sich, aber was die Feierlichkeiten angeht. Erst jetzt jedenfalls traf sich die Mannschaft des SSV Pölitz dann doch reichlich spät zu ihrem selbst organisierten Oktoberfest, das war im Anschluss an den 5:0 (4:0)-Auswärtssieg gegen den Rümpeler SV.

Ahrensburg. Einer war besonders guter Stimmung: Helge Höppner, zu dieser Saison erst zur Nummer eins der Kreisliga Stormarn gewechselt, schoss im ersten Duell mit seinem Ex-Klub drei Tore und zählte nicht nur deshalb zu den Besten beim SSV.

Gesprächsthema der Liga aber ist auch eine Woche danach noch der Spielabbruch von Bargteheide (wir berichteten). Zurzeit ist unklar, wie es nun weitergeht, nachdem beim Stand von 1:1 kurz vor Schluss ein Fan des TSV II das Spielfeld gestürmt und Norman Habenicht vom TuS Hoisdorf geschlagen haben soll. Eine mündliche Verhandlung vor dem Kreisgericht wird wohl unumgänglich sein: Während die Bargteheider eine Niederlage am grünen Tisch nicht hinnehmen wollen, pocht TuS-Trainer Matthias Albrecht darauf, alle drei Punkte zu bekommen.

In der Tabelle würde das für Hoisdorf im Moment einen Sprung vom achten auf den sechsten Platz bedeuten, nach dem lockeren 5:0-Erfolg gegen den SV Türkspor Bad Oldesloe steht der Klub gut da. Auch Bargteheides Reserve scheint aus dem Gröbsten erst einmal heraus zu sein, Entwarnung aber mochte Trainer Frank Witte trotz des 4:2 beim SV Hammoor und nun acht Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone nicht geben. "Das Spiel hatte höchstens B-Klassen-Niveau, das war erschreckend von beiden", sagte er.

Schlusslicht Hammoor hofft für die Rückrunde auf eine Aufholjagd und setzt auf Verstärkungen. Anatoli Lefler und Roman Ismagilov (beide VfL Oldesloe) sowie Masood Hamdart aus Bargteheides Verbandsligateam seien die ersten Winter-Neuzugänge, sagte Trainer Andreas Schewski, "sie alle werden uns auf Anhieb weiterhelfen."

Trainer Carsten Holst vom TSV Trittau würde es schon reichen, seine verletzten Leistungsträger Tim Lessau, Daniel Herdt und Christian Wedel wieder zur Verfügung zu haben, ohne sie schlug das "Unternehmen Vergangenheitsbewältigung" fehl: Fünfeinhalb Monate nach dem verlorenen Kreispokalfinale beim VfL Tremsbüttel endete das Wiedersehen 2:2. "Es ist einfach so, dass uns die Leute fehlen, die sonst den Takt angeben", sagte Holst. Und doch steht seine Mannschaft als Dritter nun richtig gut da, Illusionen macht sich in Trittau allerdings niemand. Holst: "Wir sind best of the rest, Pölitz und der SSC Hagen werden den Titel wohl unter sich ausspielen."

Dass die von Trittau angeführte Gruppe dem Spitzenduo in ehrfurchtsvollem Abstand folgt, liegt auch am SV Hamberge. Mit der zweiten Niederlage im vierten Spiel unter Jörg Röricht verlor der neue Tabellenvierte gegen den Sechsten SV Timmerhorn-Bünningstedt mit 0:2 und damit an Boden, "immerhin aber in einer sehenswerten Partie", so der Neu-Coach.

Viel Ärger gab es in Lütjensee, der SSV Großensee gastierte dort zum Derby bei der FSG Südstormarn, niemand war nach dem 2:2 so recht zufrieden. Auf Seiten der Spielgemeinschaft schlugen Trainer Reiner Gösch die schwache Leistung seiner Elf in der ersten Halbzeit und die aus seiner Sicht "überzogene" Rote Karte gegen Mikael Maden (wegen Schubsens) auf den Magen, sein Gegenüber Stefan Grau störte, dass seine Mannschaft trotz 65 Minuten Überzahl viel zu wenig Druck ausübte. Nun bleibt es dabei, dass beide Klubs nicht nur auf der Landkarte, sondern auf den Plätzen zwölf und elf auch in der Tabelle Nachbarn sind.