Die Ahrensburger gewinnen mit 2:1. “Darauf dürfen wir uns jetzt aber nicht ausruhen“, mahnt Trainer Jobmann.

Pölitz/Ahrensburg. Der Titel, der Ruhm, der Aufstieg, das alles ist noch weit weg für den SSV Pölitz, eines aber hat der Tabellenführer der Fußball-Kreisliga Stormarn früh in der Saison bereits erreicht: Die Konkurrenten nennen den Dorfklub in einem Atemzug mit Deutschlands Rekordmeister Bayern München - ein Vergleich, der jedoch nicht immer nur angenehm ist, zum Beispiel in Momenten wie der 1:2 (0:1)-Niederlage im Gipfeltreffen mit dem SSC Hagen. Erstmals in dieser Serie hat Pölitz ein Spiel nicht gewonnen, "und es ist ja ungefähr so wie bei den Bayern", sagte Ahrensburgs Trainer Georg Jobmann: "Wenn die verlieren, sehen das alle anderen ganz gern."

Es stimmt wohl, was Jobmann sagte, doch nicht Schadenfreude steckt dahinter, sondern Erleichterung darüber, dass sich statt eines Pölitzer Alleingangs nun doch ein spannendes Rennen an der Tabellenspitze anzukündigen scheint. Der SSC Hagen hat den Rückstand, statt ihn auf neun Zähler anwachsen zu lassen, auf drei Punkte verkürzt, ist nun als einzige Mannschaft ungeschlagen. Entsprechend groß war der Jubel. "Wenn man Zweiter ist, kommt es schließlich nicht alle Tage vor, bei einer besser platzierten Mannschaft zu gewinnen", sagte Jobmann. In der engen Partie hatte seine Elf in ein paar Szenen auch das nötige Quäntchen Glück, konnte sich in der umkämpften Schlussphase zudem auf den starken Torwart Tristan Gollnest verlassen.

Die Gäste dominierten die erste Halbzeit, völlig verdient führten sie zur Pause nach einem Treffer von Christian Lantz (18. Minute). Marius Mews erhöhte mit einem platzierten Schuss, der vom Innenpfosten über die Linie sprang (54.), und als dann der Pölitzer Jan Sommerfeld wegen Meckerns vom Platz flog (56.), schien alles schon entschieden. Gordon Jokisch holte sich aber ebenfalls die Gelb-Rote Karte ab (58.), Alexander Pareike verkürzte auf 1:2 (75.), die 220 Zuschauer genossen Spannung bis zur letzten Sekunde.

Beim SSV fühlten sie sich am Ende ein wenig auch von Schiedsrichter Andreas Raschka (SSV Großensee) benachteiligt. "Er hat zwei Tore aus unserer Sicht zu Unrecht nicht anerkannt", sagte Sprecher Jens-Peter Ehrlich, "wir sind nachher irgendwie um einen Punkt betrogen worden." Die Enttäuschung ist groß, "auf der anderen Seite aber war es auch eine kleine Befreiung", sagte Ehrlich. "Wir wussten ja, dass irgendwann eine Niederlage kommen musste, jetzt haben wir es hinter uns."

Die Pölitzer gaben sich kämpferisch, "das wirft uns nicht um", sagte Ehrlich. Beim SSC Hagen warnte Jobmann vor Euphorie: "Wir sind sehr glücklich über diesen Sieg, dürfen uns jetzt aber bloß nicht darauf ausruhen."