Am Ende der schwarzen Serie freuten sich die Fußballspieler der FSG Südstormarn nur kurz, sie hatten ja bloß nachgeholt, was viel früher schon geplant gewesen war.

Ahrensburg. Der erste Sieg im zehnten Saisonspiel der Kreisliga Stormarn soll ein Anfang gewesen sein, "aber wir wissen, dass es nur ein kleiner Schritt ist", sagte Trainer Reiner Gösch.

Der 3:1-Erfolg gegen den TSV Bargteheide II habe eines jedenfalls gezeigt, "es hat sich ausgezahlt, dass wir die Ruhe bewahrt, uns nicht haben verrückt machen lassen", sagte Gösch. Und doch steht seine Mannschaft weiter auf dem letzten Tabellenplatz, auf dem Weg nach oben soll nun ein neuer Mann helfen: Mikael Madsen, einst ein Talent mit großer Perspektive beim VfB Lübeck, zuletzt aber nicht mehr aktiv, feierte einen perfekten Einstand und schoss nach zehn Minuten schon sein erstes Tor.

Für Bargteheides Reserveteam war die Niederlage eine ziemlich peinliche Angelegenheit, Trainer Frank Witte aber versuchte, es mit Humor zu nehmen. "Das Team sorgt ja immer wieder für Schlagzeilen. Erst haben wir am sechsten Spieltag als erste Mannschaft ein Tor gegen den SSV Pölitz geschossen, jetzt als erste gegen Südstormarn verloren. Ich lasse mich überraschen, was sonst noch so kommt", sagte er. Und doch schlug Witte auch ernste Töne an: "Das wäre einer dieser Big Points gewesen, die wir brauchen, um Sicherheit zu bekommen, aber die Spieler haben nach der frühen Führung alle taktischen Vorgaben über den Haufen geworfen."

Am Aufstand der Kellerkinder beteiligte sich neben der FSG Südstormarn auch Aufsteiger SSV Großensee, nach sieben Niederlagen hintereinander war das 4:0 beim direkten Konkurrenten Rümpeler SV ein Lebenszeichen. "Die Mannschaft hat sich vor dem Spiel zusammengesetzt und geredet, das hat vielleicht auch zu dem Erfolg beigetragen", sagte Trainer Stefan Grau. Die Verbesserung auf Rang elf sorgt für Zuversicht bei ihm und seinem Team. Für Rümpel brechen indes harte Zeiten an. "Mit dieser Leistung wird es schwierig für uns, in der Kreisliga zu bleiben", sagte Sprecher Torsten Schmitz, "wir müssen uns jetzt irgendwie in die Winterpause retten und hoffen, dass unsere vielen Verletzten schnell zurückkehren."

Wenigstens das spektakuläre 4:4 zwischen den ebenfalls im Abstiegskampf steckenden SV Hammoor und TSV Zarpen war für Rümpel positiv. Ein Spiel, dank der Dramaturgie ganz nach dem Geschmack der Zuschauer, angesichts der hohen Fehlerquote auf beiden Seiten jedoch ein Graus für die Trainer. "Im Prinzip haben wir alle acht Treffer selbst erzielt", sagte Rümpels Coach Michael Lüer. Sein Gegenüber Andreas Schewski fand aber auch Positives, lobte die gute Moral des dreimal in Rückstand geratenen SVH.

Den Preis für die spektakulärste Schlussphase des Spieltags räumten der Dritte SV Eichede II und der Sechste SV Timmerhorn-Bünningstedt bei ihrem 1:1 ab. In der Nachspielzeit brachte Jakob Nienhaus die Gastgeber in Führung, dann flog Hendrik Bischkopf wegen eines harten Fouls vom Platz: Timmerhorn in Unterzahl, doch Dirk Schneider köpfte noch den Ausgleich. Am Sonntag im Duell mit Spitzenreiter Pölitz greift der SVE II nun womöglich in die Trickkiste: Kevin Kranik aus der ersten Mannschaft könnte sein Comeback nach Verletzungspause gegen seinen Heimatverein geben.