“Mit dieser jungen Mannschaft war es klar, dass auch mal ein solches Spiel kommen würde“, so Trainer Brunner.

Steinburg. Eine Ausrede fiel schon mal weg, die Sonne stand tief im Rücken von Malte Buchholz und hatte ihn gewiss nicht geblendet, und so redete der Mannschaftskapitän des SV Eichede nicht lange drum herum. Er hatte eine ziemlich schlechte Figur abgegeben in der dritten Minuten der Nachspielzeit, "der Ball hat ein bisschen geeiert, da habe ich mich verschätzt", sagte er. Weil Buchholz letzter Mann war und sein Gegenspieler Abdul Yilmaz auch kurz vor dem Schlusspfiff noch hellwach, lief der Stürmer des PSV Neumünster dann allein auf Torwart Markus Venz zu und traf zum 0:2 (0:0)-Endstand, ein Treffer, der letztlich nur statistischen Wert hatte.

Die Steinburger hätten noch ein paar Stunden weiterspielen können gestern in der elften Runde der Schleswig-Holstein-Liga, ein Tor wäre den auf den vierten Tabellenrang abgerutschten Fußballern von Trainer Hans-Friedrich Brunner wohl trotzdem nicht gelungen - gegen Gäste, deren erhebliche Defizite in der Defensive von Beginn an offenkundig waren. Nicht einmal ein fragwürdiger Handelfmeter brachte dem SVE Erfolg, Innenverteidiger René Wasken scheiterte an Schlussmann Dennis Spantig (71.Minute). Es wäre der Ausgleich gewesen nach dem 0:1 von Patrick Fürst (54.).

Dass Schiedsrichter Alexander Hahn (SC Kellenhusen) überhaupt auf den Punkt zeigte in dieser Szene, mag auch mit einer Entscheidung aus der ersten Halbzeit in Zusammenhang gestanden haben: Nach einer ziemlich harten Attacke gegen Fabian Kolodzick hatte der Assistent an der Linie die Fahne gehoben, Hahn die Partie aber weiterlaufen lassen. "Wenn wir da den Elfmeter bekommen und in Führung gehen, läuft es vielleicht ein wenig anders", sagte Brunner.

Und doch ging das Ergebnis irgendwie in Ordnung, weil der PSV Neumünster gemessen an seinen Möglichkeiten das Optimum herausholte. "Sicher hatten wir mehr Spielanteile", sagte Brunner, den Siegeswillen aber habe er vermisst. Das Plakat, das er in der Kabine entrollt hatte, verfehlte seine Wirkung: "Jetzt heißt es, sich nicht auszuruhen, sondern gierig zu sein", stand dort, bezogen auf die jüngsten Erfolge des Aufsteigers.

Die dritte Saisonniederlage - wie die beiden vorangegangenen zu Hause - solle der Mannschaft aber auch Mahnung sein, weiter intensiv zu arbeiten, sagte Brunner. "Vergangene Woche haben wir einen Regenerationstag gemacht und nur zweimal trainiert, für manchen ist das vielleicht zu wenig", sagte er, um dann ein wenig die Bedeutung des Ergebnisses zu relativieren: "Mit dieser jungen Mannschaft ist es klar, dass auch mal ein solches Spiel kommen würde, das war uns immer bewusst."

SV Eichede: Venz - Marwege, Buchholz, Wasken (76. Ratzlaff), Zimmermann (58. Fahrenkrog) - Maltzahn, Jan-Ole Rienhoff, Ann, Barsuhn (58. N. Osmani), Wagner - Kolodzick.