Als Mann des Abends wird in der Mehrzweckhalle Lennart Wehking gefeiert, der zwei Punkte holt.

Siek. Die Überraschung - der 3:1-Heimerfolg in der ersten Hauptrunde des Deutschen Tischtennis-Pokalwettbewerbs über Erstligaklub TTC indeland Jülich - war kaum perfekt, da musste sich Wang Yansheng, die Nummer eins bei den Tischtennis-Herren des SV Siek (Zweite Bundesliga Nord), immer wieder dieselbe Frage anhören: "Wangi, warum hast du dich denn nicht an Position eins, sondern an zweiter Position aufgestellt?"

Der erste Teil der Antwort des Spielertrainers fiel ein bisschen besorgniserregend aus: "Ich habe Probleme mit der Schulter und musste mir eine schmerzstillende Spritze setzen lassen." Der zweite Teil beinhaltete erhebliches Vertrauen in Neuzugang Lennart Wehking, der diesmal dazu auserkoren war, zwei Einzel zu bestreiten: "Er ist in so guter Verfassung, dass es kein Risiko bedeutet hat, ihn an die erste Stelle zu rücken." Dazu muss man wissen, dass die Mannschaften ihre Punktspiele mit einer festen Reihenfolge der Spieler bestreiten. Im Pokalwettbewerb aber ist die Aufstellung frei wählbar.

Wehking rechtfertigte die Wertschätzung mit zwei Siegen gegen Loic Bobillier-Mammot (vergangene Serie stärkster Spieler in der Zweiten Bundesliga) und Filip Szymanski. Gegen Szymanski hielt sich ebenfalls Wang schadlos. Auch der junge Däne Mikkel Hindersson schlug sich gegen den Europameisterschaftsteilnehmer Marcos Freitas mehr als achtbar.

Über die Gäste aus Westfalen, die auf das Mitwirken ihres Spitzenspielers Yang Zi verzichteten und deren Trainer Johannes Dimmig sich abfällig über die Sieker ("Eine kleine Hürde im Norden" ) geäußert haben soll, fällte Wang Yansheng folgendes Urteil: "Für ihre Überheblichkeit haben sie die Quittung bekommen."

Neugierig wartet die Sieker Tischtennis-Gemeinde nun den kommenden Dienstag ab. Dann steht fest, ob ihr Team in der zweiten Hauptrunde beim TSV Gräfeling oder bei der TG Hanau antreten muss.

SV Siek - TTC Jülich 3:1

Wehking - Bobillier-Mammot 13:15, 11:7, 11:8, 11:6; Wang - Szymanski 11:8, 4:11, 11:6, 11:6; Hindersson - Freitas 11:13, 10:12, 5:11; Wehking - Szymanski 4:11, 11:1, 11:8, 11:8