“Wir haben gezeigt, dass wir in der Liga mithalten können“, sagte Janet Köhler, die gegen Helen Davies im letzten Satz mit 22:24 den Kürzeren zog.

Trittau. Janet Köhler bündelte die Analyse in drei kurzen Sätzen, die so gar nicht nach dem Drama klangen, das sich kurz zuvor an der Heinrich-Hertz-Straße abgespielt hatte. Es war eine erstaunlich nüchterne Erklärung für das 22:24 im Entscheidungssatz gegen Helen Davies nach Abwehr von drei Matchbällen, eine Niederlage, die letztlich den Ausschlag gab für den Fehlstart des TSV Trittau. Hinter dem ersten Spiel in der Zweiten Bundesliga Nord steht für alle Zeiten nun ein 3:5. Der Aufsteiger hat sich teuer verkauft, aber es wäre sogar noch mehr drin gewesen im Duell mit dem BV Gifhorn II, das wusste auch Köhler. "Die letzten beiden Bälle habe ich leider dumm gespielt", sagte die 22-Jährige. "Ich bin zu viel Risiko gegangen. Mir fehlt im Moment die Spielpraxis, die Routine."

Und ein bisschen wohl auch die Geduld, das war ja noch nie die Stärke der Stormarner, die stets im Eiltempo unterwegs sind, emporgeschossen aus der Bezirksliga wie eine Rakete, fünfmal in Folge aufgestiegen. Auch Nikolaj Persson und Nico Coldewe hätten die Überraschung perfekt machen können im Spitzendoppel, in dem sich die Trittauer ursprünglich für chancenlos gehalten hatten. Doch plötzlich stand es 11:7 im dritten Satz, alles war möglich zu diesem Zeitpunkt, "aber dann hatten sie nicht mehr die Ruhe, wollten es zu schnell entscheiden", sagte Klubsprecherin Sabina Persson.

Das Fazit aber solle ein anderes sein, meinte Neuzugang Köhler, die erfahrenste Kraft in der jungen Mannschaft. "Wir haben gezeigt, dass wir auf jeden Fall in der Liga mithalten, mit Kampf viel erreichen können", sagte sie. Wenn auch nicht alles klappte: Der beherzte Auftritt der Stormarner kam an, 150 Zuschauer sorgten für einen neuen Rekordbesuch - obwohl der Verein zum ersten Mal in seiner Geschichte Eintritt verlangte. "Die Stimmung war einfach großartig", sagte Köhler.

Davon beflügelt lieferte der deutsche Jugendmeister Nikolaj Persson eine besondere Kostprobe seines Könnens, feierte im Spitzeneinzel gleich seinen ersten Sieg gegen den starken Engländer Jamie Bonsels. Dem Berliner Neuzugang Maximilian Bobeth spielten die Nerven einen Streich, Köhler und Linda Klasen hingegen hatten sich in ihrem ersten gemeinsamen Match nach einem Satz schon aneinander gewöhnt. Köhler brachte die Stimmungslage nach der Zweitliga-Premiere auf den Punkt: "Wir haben mitgehalten, aber sehr knapp verloren. Es bleiben gemischte Gefühle."

TSV Trittau - BV Gifhorn II 3:5

Nikolaj Persson/Nico Coldewe - Jürgen Wouters/Leif-Olav Zöllner 18:21, 21:12, 18:21; Janet Köhler/Linda Klasen - Helen Davies/Astrid Hoffmann 10:21, 21:16, 21:17; Alexander Strehse/Alexander Persson - Robert Hinsche/Hannes Roffmann 17:21, 16:21; Nikolaj Persson - Jamie Bonsels 23:21, 14:21, 21:18; Janet Köhler - Helen Davies 14:21, 21:18, 22:24; Nico Coldewe/Nadine Kuhnert - Jürgen Wouters/Astrid Hoffmann 9:21, 11:21; Maximilian Bobeth - Robert Hinsche 14:21, 16:21; Alexander Strehse - Benjamin Schmidt 21:11, 11:21, 21:10