Janet Köhler wohnt vor Heimspielen jetzt in der “Pension Persson“, genau dort hatte der Aufschwung einst begonnen, lange bevor sie den TSV Trittau kannte.

Trittau. Die Badminton-Hochburg Stormarns fängt ja gerade erst an, sich außerhalb Schleswig-Holsteins in das Bewusstsein zu drängen, sich neue Konkurrenten zu suchen in der ganzen Republik. Es gehört dazu, dass dann auch Spieler von außerhalb mithelfen, aber in Trittau ist es genauso selbstverständlich, dass jeder Neue gleich dazugehört in der Badminton-Großfamilie, die schon lange nicht mehr nur aus den Perssons besteht.

Und doch schlägt das Herz des Projekts in der dänischen Familie mit Kim Persson als Abteilungsleiter und Sponsor, Sabina Persson als Mannschaftsverantwortlicher, ihrem gemeinsamen Sohn Nikolaj als Spitzenspieler und dessen Bruder Alexander als Aushilfskraft im ersten Spiel der Vereinsgeschichte in der Zweiten Bundesliga. An diesem Sonntag (14 Uhr, Heinrich-Hertz-Straße) ist der BV Gifhorn II zu Gast, die Mannschaft, hinter der die Stormarner vergangene Saison Regionalliga-Vizemeister waren, und noch rätseln sie in Trittau, was sie auf bislang unbekanntem Terrain wohl erwartet.

Köhler, mit 22 Jahren die Älteste im Team, kann noch am ehesten Antworten geben, sie hat schon in Deutschlands Oberhaus gespielt. "Wir müssen uns auf ein ziemlich hohes Niveau einstellen, viele Spitzenkräfte aus dem Ausland", sagt sie, "es wird wirklich schwierig für uns werden."

Die gelernte Bürokauffrau aus Hoyerswerda lobt schon jetzt den Zusammenhalt in einem Team, das noch nie vollständig zu einem Treffen zusammengekommen ist. "Die Sympathie war sofort da, und wir haben ja Kontakt per E-Mail", sagt sie. Neben der deutschen Vizemeisterin sind der Berliner Maximilian Bobeth, im Frühjahr unterlegener Endspielgegner Nikolaj Perssons bei der U-19-DM, und der gegen Gifhorn fehlende Schotte Kieran Merrilees neu in der Mannschaft.

Vor ihrer Premiere wollen sich die Spieler zum Mittagessen treffen, um dann gleich ein erstes Ausrufezeichen zu setzen. "Wichtig wird für uns bei den Heimspielen auch die Atmosphäre sein", sagt Nikolaj Persson. Mit Plakatwerbung haben die Verantwortlichen auf die Partie aufmerksam gemacht (Eintritt zwei Euro, ermäßigt ein Euro). Stolz wird der Vereinsvorstand das erste Zweitligateam der TSV-Geschichte zudem geladenen Gästen eines anschließenden Empfangs aus Anlass des 110-jährigen Klubbestehens präsentieren.

Das Saisonziel Klassenverbleib, meint Köhler, sei für die Mannschaft eine große Herausforderung: "Wir müssen um jeden Punkt kämpfen."