Der Angriff der Enttäuschten kam am vierten Spieltag der Fußball-Kreisliga Stormarn beinahe im Gleichschritt.

Ahrensburg. Erst bot der VfL Tremsbüttel einen ziemlich starken Auftritt und feierte mit 6:0 beim Rümpeler SV seinen ersten Saisonsieg, dann holte auch der SV Timmerhorn-Bünningstedt mit 4:2 gegen den TSV Trittau erstmals drei Punkte. Und schon sprachen sie von "geplatzten Knoten" und "Brustlösern" beim Kreispokalsieger und beim Vizemeister der vergangenen Saison, zwei Klubs, die ganz oben dabei sein wollten, sich erst einmal aber auf den Plätzen elf und neun wiederfinden.

Am Schäferdresch sorgte besonders das Timmerhorn-Debüt von Neuzugang Kai-Sören Himborn für neue Hoffnung, im linken Mittelfeld spielte der Bargfelder mit Schleswig-Holstein-Liga-Erfahrung stark auf. "Die Leidenschaft ist wieder da", sagte Trainer Sven Schmechel zufrieden. In Tremsbüttel stand Jan-Henrik Schmidt im Mittelpunkt: Erst erzielte der Stürmer drei Tore, dann verschoss er einen Elfmeter.

Beim dritten kriselnden Titelanwärter macht sich indes Alarmstimmung breit, das 3:3 beim SV Eichede II nach 1:3-Rückstand brachte den SC Union Oldesloe wieder nicht entscheidend nach vorn. "Vier Punkte aus vier Spielen sind einfach zu wenig", sagte Obmann Hans-Dieter Mareck. Auch Trainer Housam Demetrious war sauer, kam in der Halbzeit schon nach zwei Minuten wieder aus der Kabine.

Beim Gegner im Blickpunkt: Danny Schramm, im Frühjahr noch Aufstiegsheld des FC St Pauli II, nun Debütant im SVE-Tor. "Er hat einen sehr sicheren Eindruck gemacht", sagte Spielertrainer Sebastian Ballhausen, und auch den Treffer zum Endstand wollte er seinem Schlussmann nicht ankreiden: "Sicher, er hat über den Ball geschlagen, aber der ist vorher versprungen", sagte der Coach. Trotz des ersten Punktverlusts hält Eichede II als einziges Team neben dem SSC Hagen und überraschend dem SV Hamberge (2:1 gegen den SV Hammoor) mit Spitzenreiter SSV Pölitz (nach dem 7:0 gegen den TSV Zarpen weiter ohne Gegentor) halbwegs Schritt.

Ganz unten bei der FSG Südstormarn versuchte Trainer Reiner Gösch, in der Katastrophe ein letztes positives Fünkchen zu sehen: "Der Baum brennt, aber noch nicht der ganze Wald", sagte er nach Pleite Nummer vier (1:6 gegen den TuS Hoisdorf). Nächster Gegner ist der SV Hammoor. "Wenn wir da nichts holen", so Gösch, "müssen wir im Verein besprechen, was zu tun ist." Personelle Konsequenzen scheinen nicht mehr ausgeschlossen.