Sie tragen die Nummer zehn, der eine auf dem roten, der andere auf dem grünen Trikot, doch auf dem Platz begegneten sie sich gestern nur ganz kurz. Das Duell der Brüder fiel aus im Ernst-Wagener-Stadion, so blieb es bei einem Händedruck nach dem Abpfiff und ein paar Worten zwischen übellaunigen Fußballspielern.

Steinburg. Naim Osmani hatte beim 2:0 (0:0)-Sieg seines SV Eichede in der Schleswig-Holstein-Liga nur zuschauen können, Florim die Niederlage des VfB Lübeck II nicht verhindern können.

Nebengeräusche an einem Nachmittag, der aus Sicht der Steinburger viel besser nicht hätte laufen können, das machte Coach Hans-Friedrich Brunner deutlich. "Es war ja klar, dass es eine von Taktik geprägte Partie werden würde, und ich freue mich, dass wir das so clever gemacht haben", sagte er. Gegen defensive Gäste war nicht nur von seiner Mannschaft Geduld gefragt, auch von den 310 zahlenden Zuschauern. Nach den 90 überwiegend zähen Minuten applaudierten die Eicheder unter ihnen trotzdem zufrieden, der dritte Saisonsieg und Rang sechs in der Tabelle hoben die Stimmung.

Es lief diesmal alles ein bisschen anders als gewohnt, ganz ohne die große Anfangsoffensive des SVE, weil die Gäste alle Bemühungen geschickt unterbanden. Die Aufgabe wäre einfacher geworden für den Aufsteiger, hätte Torge Maltzahn in der achten Minute völlig freistehend aus 14 Metern das Tor getroffen, doch auch seine zweite Großchance vergab der Stürmer kurz vor der Halbzeit: Im Strafraum versprang ihm der Ball, Lübeck klärte.

Die VfB-Abwehr aber mit dem ehemaligen Eicheder Nico Fischer auf der rechten Außenposition machte Fehler, den dritten nutzte Maltzahn dann nach einem langen Diagonalball von Dennis Wagner (69. Minute). Im Prinzip war das schon die Entscheidung, der eingewechselte Dennis Ratzlaff beseitigte mit einem Kopfballtreffer nach einer Flanke von Neuzugang Lennard Ann letzte Zweifel (81.).

Brunner sah das Spiel im Gesamtzusammenhang, "mit zehn Punkten haben wir unser Ziel erst einmal erreicht, nicht unter Druck zu geraten", sagte er. Fast könnte man seine Elf schon in Lauerposition sehen auf einen Platz in der Spitzengruppe, und so bemühte sich der Coach, Störfaktoren gleich beiseite zu schieben und sprach statt über den enttäuschten Bankdrücker Osmani lieber von Mittelfeldmann Ann: "Er hat gezeigt, was Mannschaftssport ist, wie er nach seiner Verletzung über die zweite Mannschaft zurückgekommen ist, sich hier reingekämpft hat in dieses Spiel und sich und das Team letztendlich belohnt hat", sagte der Coach.

SV Eichede: Venz - Marwege, Buchholz, Jacob Rienhoff, Meyer - Jan-Ole Rienhoff - Wagner, Barsuhn (60. Ann), Zimmermann (30. Fahrenkrog) - Maltzahn, Kolodzick (68. Ratzlaff).