Am Ende kommen die Schmerzen, Siebenkämpferinnen wie Natalie Piehl wissen das, Leidensfähigkeit ist gefragt zum Abschluss im 800-Meter-Lauf.

Reinbek. In diesem Jahr tut das Saisonende besonders weh für das Talent von der LG Reinbek-Ohe, weil sie gerade so gut in Form ist und gut noch ein bisschen weitermachen könnte, vor allem aber wegen dieses unangenehmen Eintrags in ihrem Terminkalender: Weisheitszähne müssen gezogen werden, die Leichtathletin hat den Eingriff bewusst hinausgezögert, um ihre Leistungsfähigkeit nicht zu beeinträchtigen vor den deutschen Meisterschaften in Lage. Zumindest geht sie jetzt mit dem guten Gefühl ihres bislang größten Erfolgs in die Wettkampfpause, Rang vier im Klassement der A-Jugendlichen mit neuer persönlicher Bestleistung von 4886 Punkten.

Es gab keinen Grund für die Abiturientin, sich über eine verpasste Medaille zu ärgern. Mehr als 200 Punkte fehlten zu Bronze, der vierte Platz war ohnehin viel mehr, als sie hatte erwarten können. Mit der elftbesten Vorleistung stand sie in der Meldeliste, erwischte aber einen perfekten Start in die beiden Wettkampftage: Persönliche Bestleistung über 100 Meter Hürden (14,95 Sekunden), Siebenkampf-Bestleistungen im Hochsprung (1,60 Meter) und im Kugelstoßen (9,33 Meter), nur mit der 200-Meter-Zeit (25,73 Sekunden) war sie nicht zufrieden. 5,78 Meter im Weitsprung, wieder eine Bestleistung, brachten die Großhansdorferin dann schon auf Rang vier, 30,28 Meter mit dem Speer und 2:27,07 Minuten über 800 Meter reichten, die Verfolgerinnen auf Distanz zu halten.

"Dieses Ergebnis ist einfach unglaublich", sagte Trainer Patrick Wienecke zufrieden, nun scheint auch die 5000-Punkte-Marke in Reichweite zu sein. Vielleicht fällt sie schon in der kommenden Saison, doch erst einmal müssen die Weisheitszähne raus. Wienecke: "Danach ist immer noch Zeit, neue Ziele zu formulieren."