Sogar vor der Imbissbude war noch etwas frei, dort also, wo sich die Fans des Oststeinbeker SV sonst besonders dicht drängen.

Oststeinbek. "Der schlechteste Besuch seit zwei Jahren", sagte der Chef der erfolgsverwöhnten Fußballabteilung, er klagte auf hohem Niveau: 227 Zuschauer kauften eine Eintrittskarte, 200 weniger als bei der Oberliga-Heimpremiere vor zwei Wochen gegen den SV Curslack-Neuengamme, und während die Atmosphäre kaum vergleichbar war, gab es wieder ein 1:1 (0:1), diesmal gegen Eintracht Norderstedt.

Das intensive Spiel zu ungewohntem Termin am Sonnabendnachmittag statt Freitagabend (die maroden Flutlichtmasten werden bis Mitte September erneuert) stand in der Schlussphase auf des Messers Schneide. "Wieder hätte es in beide Richtungen ausgehen können", sagte OSV-Kapitän Andreas Langer, wohl wissend, dass die Mannschaft so bald wie möglich eine solche Partie auch einmal gewinnen sollte.

"Uns ist klar, dass wir ein paar Punkte holen müssen", sagte Trainer Stefan Kohfahl, aber (noch) will er die gute Stimmung nicht trüben, die auch nach Teilerfolgen herrscht, wenn die Fans mit der Mannschaft die Welle machen.

Ob verdient oder nicht, dieses Thema erledigte sich nach dem dritten Remis in Folge schnell, es gab andere Diskussionen, über die Rote Karte gegen Norderstedts Dennis Gersdorf (90. Minute, Tätlichkeit) und den Handelfmeter, der für Eintracht-Trainer Marco Krausz "ein Witz", für Kohfahl "Auslegungssache" und für Außenverteidiger Florian Blohm ein sicheres Tor war (58.). Gersdorf hatte die Gäste bereits nach einer Viertelstunde in Führung gebracht. Nach dem 1:1 zwang Norderstedts Stefan Siedschlag Schlussmann Frederik Gößling zu einer Glanzparade (60.), auf der anderen Seite traf Maksim Alilujev die Latte (88.).

Das geringe Zuschauerinteresse hatte dann übrigens irgendwie auch noch etwas Gutes: Als Kohfahl kurz vor der Pause wegen Reklamierens hinter die Bande verwiesen wurde, fand er wenigstens problemlos einen freien (Steh-)Platz.

Oststeinbeker SV: Gößling - Ildir (82. Akyil), Boayke, Besic, Blohm - Römhild (87. Günaydin), Weiss, Langer, Ulussoy, Polat - Braesen (70. Alilujev).