Der WSC scheitert am SC Vorwärts-Wacker, Oststeinbek feiert ein 8:0 gegen Atlantik 97 - und den vierfachen Torschützen Marco Braesen.

Barsbüttel/Oststeinbek. Yilmaz Güclü träumt ja schon lange davon, den großen Coup von damals zu wiederholen. Anfang der 80er-Jahre war das, der heutige Trainer des Willinghusener SC schnürte noch selbst die Fußballstiefel, mit dem SC Urania erfüllte er sich den Traum vom Oddset-Pokalsieg. Drei Runden überstand die Mannschaft anschließend im DFB-Pokalwettbewerb, und es wurmt Güclü noch immer, nicht auf einen der ganz großen Profiklubs getroffen zu sein: In Runde vier war Schluss, nach einem knappen 1:2 gegen Göttingen 05 - für die Niedersachsen ging es danach gegen den Hamburger SV.

Ob Güclü mit dem Bezirksligaklub WSC noch einmal so weit kommt, darf bezweifelt werden, zumindest ist das Projekt mal wieder vertagt. In der dritten Oddset-Pokalrunde hat es die Stormarner nämlich erwischt, nach ihrem makellosen Saisonauftakt mit jeweils zwei Pokal- und Punktspielsiegen kassierten sie ihre erste Niederlage und schieden nach dem 0:4 (0:2) gegen den SC Vorwärts-Wacker (Landesliga) wie erwartet aus.

"In der ersten Hälfte war der Gegner nur im Ausnutzen seiner Torchancen besser als wir. Nach dem Seitenwechsel habe ich noch lange an eine erfolgreiche Aufholjagd geglaubt", sagte Güclü. Endgültig besiegelt war die Pleite erst nach einem unnötigen Ballverlust von Henning Jacobsen Mitte der zweiten Halbzeit, den Matthias Juckel zum 0:3 nutzte (67. Minute). Juckel hatte in der 19. Minute auch schon das 0:1 erzielt und sorgte kurz vor Schluss per Foulelfmeter für den Endstand (88.). Für die Gäste traf außerdem Oskar Sulinski (24.). Auf der anderen Seite vergaben Mathias Conradi und Dirk Sievers die besten Tormöglichkeiten des Außenseiters.

Willinghusens Vereinsvorsitzender Rudi Scheerbarth hatte sich schnell mit der Niederlage abgefunden. "Wichtiger ist, dass wir am Sonntag im Punktspiel beim Aufsteiger SC Wentorf gewinnen", sagte er. Güclü ist optimistisch: Bis auf die Chancenverwertung habe er keinen großen Unterschied zu dem höherklassigen Rivalen feststellen können.

Eine klare Rollenverteilung gab es indes am Meessen, wo der Oststeinbeker SV (Oberliga Hamburg) seinem Widersacher Atlantik 97 (Bezirksliga) beim 8:0 (7:0) in der zweiten Halbzeit eine Lehrstunde erteilte - nachdem die Stormarner den Schiedsrichter zur Pause gebeten hatten, den Spielball auszutauschen.

Es war der Abend des Marco Braesen: Der 23 Jahre alte Stürmer erzielte vier Tore (54., 55., 60., 79.), darunter binnen sechs Minuten einen lupenreinen Hattrick. "Das war sehr wichtig für Marco, weil er zuvor noch nicht so recht in die Saison gefunden hatte", sagte Trainer Stefan Kohfahl. Der Coach registrierte zudem eine Steigerung von Maksim Alilujev, dem Litauer, der den Torreigen in der 22. Minute eröffnete. Außerdem trafen Manuel Demir (68.), Jerry Boakye (79.) und Onur Ulussoy (90.).

Neben dem OSV ist aus Stormarn nur noch der Barsbütteler SV im Wettbewerb verblieben. Die Elf vom Soltausredder hatte für die dritte Runde ein Freilos erhalten.